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Das Fahrrad – der urbane Champion
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Mittwoch, 30. April 2014

*** Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ist zwei Jahre alt oder älter. Wir haben ihn nicht gelöscht, weil Inhalte wie Tipps, Hintergründe und Technisches noch immer gültig sind. Ansprechpartner, Produkte und Preise können sich aber zwischenzeitlich geändert haben. Für ein Update rufen Sie uns bitte an! ***

Das Fahrrad erobert die Innenstädte, Radwege werden zu Laufstegen, das Thema Radfahren ist bei Verkehrsexperten und in der Politik angekommen und auch das Feuilleton schwingt sich in den Sattel. Doch hier findet keine velophile Revolution statt, vielmehr tritt eine Fahrradkultur aus dem Schatten anderer Verkehrsmittel. Auf dem Kongress vivavelo in Berlin schicken sich Bikebranche und Politik an, dem Fahrrad weiteren Rückenwind zu geben.

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[pd‑f/guf] „Nicht alleine das Fahrrad hat sich auf die Gesellschaft hin bewegt, sondern die Gesellschaft hat sich in Richtung Fahrrad entwickelt“, resümiert Albert Herresthal. Der Geschäftsführer des „Verbund Service und Fahrrad“ (VSF g. e. V., www.vsf.de) ist Initiator des Kongresses vivavelo (www.vivavelo.org), der am 12. und 13. Mai 2014 in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin stattfindet. Herresthal spielt damit auf brennende Themen der Gesellschaft an, zu deren Lösung das moderne Fahrrad einen gewichtigen Beitrag leisten kann und – viel wichtiger –
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bereits leistet: Ob Bewegungsmangel, Feinstaubbelastung, Parkplatzmangel oder Einsparung fossiler Ressourcen, „das Fahrrad ist in der Regel Teil der Lösung und nicht des Problems“, ist Herresthal überzeugt. Von dogmatischen Äußerungen hält der Verbandschef ansonsten wenig: „Die Diskussion über Mobilität, Auto- und Radverkehr hat sich in den letzten Jahren spürbar versachlicht – wir leben längst nicht mehr in der Autofahrernation, die oftmals populistisch proklamiert wird. Über 90 Prozent aller volljährigen Radfahrer besitzen einen Autoführerschein und auch passionierte Radler trifft man in Bus, Bahn, Flieger, Fähren oder Pkw … “

Fahrrad fährt vor, Politik muss folgen

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Gerade auf den kurzen Strecken im urbanen Raum hat sich das Fahrrad im Schatten des motorisierten Individualverkehrs und des ÖPNV in den letzten Jahren stark entwickelt. „Wir sehen zum einen eine steigende Zahl Pragmatiker, die beispielsweise aus Zeitersparnisgründen lieber aufs Rad statt ins Auto steigen“, erklärt Gunnar Fehlau vom pressedienst-fahrrad, neben dem Wirtschaftsmagazin brandeins einer der Medienpartner des vivavelo Kongresses. „Zum anderen ist das Fahrradfahren mittlerweile Teil des Lifestyles und kommt ohne politische Positionierung und subkulturelle Abgrenzung daher: Jeder kann und darf Lust aufs Radeln haben und dies in der urbanen Öffentlichkeit ausleben“, so Fehlau weiter. „Der Radweg ist der neue Laufsteg der Stadt“, spitzt der studierte Politologe zu. Das gesellschaftsverändernde Moment dieser Bewegung ist in seiner Dynamik noch gar nicht abschätzbar. „Politik und Verwaltung sind nun am Zug, wollen sie nicht den Kontakt zur zeitgemäßen Mobilität verlieren“, ist Fehlau überzeugt. Dass dagegen die Fahrradbranche sehr wohl den Kontakt zu ihren Kunden hat, davon zeugen gute Geschäfte und auch zahlreiche innovative Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.

Erst die Technik, dann die Nutzung

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Die Basis für den gegenwärtigen Erfolg des Fahrrades hat die Fahrradindustrie laut Albert Herresthal in den vergangenen 30 Jahren durch eine kontinuierliche Folge von Innovationen mit eingeleitet: „Seit den 1980ern hat das Velo binnen drei Dekaden die Wandlung vom minderwertigen Billigprodukt zum zeitgemäßen Hightech-Fahrzeug vollzogen.“
Als gute Beispiele dafür lassen sich Bereifung, Bremsen und Beleuchtung des Fahrrades anführen. Moderne Reifen wie der „Marathon plus“ des vivavelo-Partners Schwalbe (www.schwalbe.com) rollen leicht, sind pannensicher und bieten hohe Laufleistung. Das war nicht immer selbstverständlich. Ähnlich verhält es sich mit der Beleuchtung. Bedingt durch eine verstaubte Gesetzgebung und Entwicklungsstau (jahrelang galt Halogen als bester Stand der Technik) waren Fahrräder noch vor kaum zehn Jahren in der Nacht
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unterbelichtet. „Heute sorgen LED, indirekte Reflektoren und intelligente Elektronik in Kombination mit wartungsarmen Nabendynamos für Sicherheit beim Radfahren in der Dunkelheit“, betont Sebastian Göttling vom Anbieter Busch & Müller (www.bumm.de).
Auch die Bremsen verdienen heute ihren Namen: „Noch vor 30 Jahren war die schwache Rücktrittbremse für viele Alltagsradler ohne Alternative. Mittlerweile sind leistungsstarke hydraulische Scheibenbremsen, wie man sie vom Auto oder Motorrad kennt, auch am Fahrrad selbstverständlich im Einsatz “, so Tobias Erhard vom Hersteller Sram (www.sram.com).

Motor macht Fahrrad noch attraktiver

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Der Begriff Antriebstechnik hat sich beim Fahrrad in zwei Themenfelder aufgespalten: Da gibt es zum einen den klassischen Bereich der Schaltung, wo das Spektrum von der Zweigang-Automatik-Nabenschaltung bis zum 33-gängigen Kettenschaltungsantrieb für Sportler reicht.
Das zweite und neuere Gebiet sind die Elektromotoren. Sie machen aus dem Fahrrad einen Hybriden: Unter dem Namen Pedelec werden sie seit gut zehn Jahren immer erfolgreicher. Alleine 2013 wurden in Deutschland davon über 400.000 verkauft. „Das Pedelec ist der Motor für den
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generationsübergreifenden, topografie- und fitnessunabhängigen Erfolg des Fahrrades“, ist Victoria Arnold vom Pedelec-Pionier Flyer (www.flyer.ch) aus der Schweiz überzeugt. Firmen wie die Schweinfurter Winora-Gruppe (www.winora.de) zeigen, wie weit sich die Elektrifizierung des Fahrrades treiben lässt. Der Hersteller bietet unter anderem auch Rennräder und vollwertige Mountainbikes mit Motoren an.

 

Immer noch klein und endlich gut

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Weitgehend ohne Motor kommt eine andere Radgattung aus: das Faltrad. Das erfährt sogar eine Renaissance: In den 1960er- und 70er-Jahren bereits einmal unter dem Namen „Klapprad“ en vogue, aber unter starkem Preisdruck verendet, blüht es als ultrahandliches Hightech-Mobilitätswiesel wieder auf. Die Bandbreite reicht vom sehr kompakten Brompton (www.brompton.de) aus britischer Fertigung bis zum voll gefederten Faltsportler wie dem Birdy (www.r‑m.de).

Vom Zweitwagen zum Erstanhänger

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Die Mobilität junger Familien ist im Umbruch: Das Einfamilienhaus vor der Stadt im Grünen als Ideal hat ausgedient. Junge Eltern wollen in der Stadt wohnen, einen Garten haben und ohne lange Wege zu Schule, Arbeit, Kino oder Stadtpark auskommen. „In einem solchen Umfeld ist der Zweitwagen nicht mehr zwingend notwendig, sondern wird mitunter zur Last: Parkplatzsuche und hohe Fixkosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzwert“, ist sich Anne Richarz von Anhängeranbieter Croozer (www.croozer.de) sicher. Fahrradanhänger gehören laut Richarz zur Grundausstattung urbaner Eltern. „Manches Mal ersetzen sie den Zweiwagen, manchmal den klassischen Kinderwagen, in einigen Fällen sogar beides!“

So unterschiedlich wie sich Fahrradtechnik heute gewandet, so vielfältig kann sich der Radler selbst auch kleiden. Bestes Beispiel dafür ist der US-amerikanische Hersteller Giro (www.giro.com). Seine Wurzeln liegen im Radsport, aktuell präsentiert er Bekleidungslinien für den Alltag, die Radsport-Funktion mit urbanem Chic verbinden. „Der Radfahrer von heute will auf dem Rad, zu Fuß und im Büro eine gute Figur machen“, beschreibt Stephanie Herrling vom Anbieter Vaude (www.vaude.com) die Ansprüche. Ihre Firma setzt zudem auf nachhaltige Materialien und eine umweltfreundliche Produktion. Zwei Kategorien, deren Werte das Fahrrad ohnehin bestens bedient und die bei Radlern mitunter kaufentscheidend sind.

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Ein gutes Beispiel, wie Unternehmen ihre Interessen und die Anliegen der Gesellschaft in Einklang bringen, ist die Aktion „Stadthelm“ (www.stadthelm.de), an der unter anderem der Helmhersteller Abus (www.abus.de) beteiligt ist: Helme erhalten ein auf eine Stadt oder Region individuell abgestimmtes Logo und eine Agentur befeuert durch verschiedene Maßnahmen die Identifikation mit der Stadt und mit dem Helmtragen auf durchaus humorvolle Art und Weise.
Dass solche Kampagnen mitunter viel bewegen, hat die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ bewiesen. „Auf diese Weise werden Nicht-Radler motiviert, im Sommer öfter mit dem Rad zur Arbeit zu fahren“, freut sich Christina Halasz vom
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Taschenhersteller Ortlieb (www.ortlieb.com), der jährlich ein Sondermodell für die Aktion auflegt.
Bei so viel Produkt-Innovation und gleichzeitiger hoher Relevanz, was aktuelle Gesellschaftsfragen angeht, wundert es nicht, dass die Fahrradbranche immer selbstbewusster auftritt. Der vivavelo-Kongress ist ein gutes Beispiel dafür und verweist auf den notwendigen nächsten Schritt, wie in einer Pressemitteilung nachzulesen war: „Dadurch ist es möglich, dass sich die Branche in Berlin selbstbewusst der Politik und den Medien präsentiert und bei vivavelo 2014 wichtige Zukunftsfragen diskutiert.“

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