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Welches Schloss wofür?
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Etwa 340.000 Fahrräder werden jährlich in Deutschland gestohlen – dem kann man nur mit einem guten Schloss den Riegel vorschieben. Welche Schlösser es gibt und wofür sie sich eignen, hat der pressedienst-fahrrad zusammengetragen.

1. Leichtes Drahtseilschlösschen

Dieses kleinste aller Schlösser verhindert vor allem die schnelle Mitnahme eines Rads – denn Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Da es einen Schnippmechanismus hat, lässt sich damit das Rad auch z. B. im Zug gegen Umfallen sichern. Wenn das Fahrrad selbst durch ein stärkeres Schloss geschützt wird, nützt das Minischloss prima zum Anschließen von Körben und Taschen oder als „Hüttenschloss“ bei Mountainbike-Touren.
Beispiel: BBB „Minicase BBL-53“, 15,95 Euro

2. Rahmenschloss

Man kennt es vom traditionellen Hollandrad: Für den kurzen Sprung zum Bäcker dreht man den Bügel durchs das Rad und zieht den Schlüssel ab. Vorteil: Es ist fest am Rad montiert, man hat es also immer dabei. Nachteil: Es ist nur eine Wegfahrsperre und hilft nicht gegen Wegtragen – richtig sicher ist das Rad nur, wenn es nicht nur abgeschlossen, sondern auch angeschlossen wird. Dafür gibt es sie auch mit optionaler Anschlusskette oder ‑kabel. (siehe Punkt 7).
Beispiel: Abus „Shield 5650“, ab 32,95 Euro

3. Kabel- oder Spiralkabelschloss

Diese Art Schlösser ist die wohl am weitesten verbreitete – und darum auch bei Dieben eher beliebt. Im Inneren haben sie geflochtene Stahldrähte und außen eine Gummihülle. Dem Angriff mit roher Gewalt, etwa einem Bolzenschneider, halten sie nicht lange stand. Darum sind sie eher für günstige Räder, kurze Parkdauer und/oder überwachte Parkplätze zu empfehlen.
Beispiel: Knog „Kabana“, 36,90 Euro

Detailaufnahme einer Person, die mit einem Faltschloss das Vorderrad und den Rahmen eines Fahrrads an einem Fahrradständer anschließt.4. Faltschloss

Sehr platzsparend lassen sich diese im Zollstockprinzip aufgebauten Schlösser am Rad unterbringen – z. B. an den für Flaschenhalter gedachten Gewinde-Ösen. Es gibt sie in verschiedenen Qualitäten und Gewichtsklassen, beliebt macht sie vor allem, dass die stabilen Streben sich durch die Gelenke flexibel benutzen lassen. Bei den besseren Faltschlössern finden sich schon die sehr sicheren Scheibenschließzylinder, die nicht gepickt oder mit Schlagschlüsseln geöffnet werden können. Auch hier gilt: Wenn es sicher sein soll, dann wird es schwer.
Beispiel: Abus „Bordo Granit X‑Plus 6500“ mit extra gesicherten Nieten, 129,95 Euro

Eine Frau schließt ein Fahrrad mit einem Schloss an einem Fahrradparker an5. Bügelschloss

Dieses Schloss ist der ungebrochene Klassiker, quasi der Inbegriff des sicheren Schlosses. Am besten hat es statt eines Rundstahlbügels einen aus Vierkantmaterial, so muss man beide Flanken des Bügels zersägen, damit der Bügel sich nicht aus dem Schloss herausdrehen lässt. Tipp: Breit genug wählen, damit der Rahmen an ein Straßenschild o. ä. angeschlossen werden kann.
Beispiel: Abus „U‑Grip Plus 501“ mit schonender Kunststoffummantelung, 88,95 Euro

6. Panzerkabelschloss und Panzerkette

Diese dicksten aller Fahrradschlösser halten auch schwerstem Gerät stand. Panzerkabel bestehen aus vielen kleinen geflochtenen Stahlseilen, die wiederum zu einem dicken Strang geflochten und robust gekapselt sind. Panzerketten sind aus extra gehärtetem Stahl, bis zu 14 mm dick. Selbst große Bolzenschneider kommen hier kaum durch und auch ein Trennschleifer braucht so lange, dass Diebe eher einen Bogen machen. Einziger Nachteil ist freilich ihr Gewicht.
Beispiel: Kryptonite „NY Fahgettaboutit Chain 1410 100 cm“, 159,99 Euro

7. Schlaue Schlaufe

Als cleveres Zubehör zu jeder o. g. Schlossart gibt es diese ummantelten Stahlseilschlaufen in unterschiedlichen Längen. Mit ihnen lassen sich z. B. das Vorderrad, der Sattel oder Taschen schnell mit nur einem Schloss sichern. Aber auch der Kinderanhänger oder ein gesamter Familienausflug vor dem Lokal oder auf dem Autodach sind so gegen Langfinger gesichert.
Beispiel: Abus „Cobra 10/200 black“, Länge 200 cm, 20,95 Euro

Eine Frau schließt ihr Fahrrad an einem roten Metallzaun an.Weitere Tipps

Natürlich muss man Schlösser passend zum Parkplatz wählen: An belebter Stelle und im Licht steht das Velo besser als dunkel hinterm Haus – dort muss man dem Schloss schon sehr vertrauen. Wartet das Rad den ganzen Tag am Bahnhof, verdient es möglicherweise zwei unterschiedliche Schlösser. Denn erstens hat jeder Dieb ein Lieblingsschloss und zweitens nimmt er sich im Schnitt nur drei Minuten Zeit. Beim Anschließen sollte das Schloss möglichst weit vom Boden entfernt sein, damit dieser nicht als Widerlager für Hebel dienen kann. Gute Anlehn-Parkbügel haben deshalb im oberen Bereich eine Stahl-Öse. Wird der Schließzylinder möglichst unzugänglich positioniert, sind Zugang und Sicht erschwert, was das „intelligente Knacken“ der Schließung mit kleinen Werkzeugen verzögert.

H. David Koßmann | pressedienst-fahrrad

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