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Rückenwind für jedermann: Die Emanzipation des E‑Bikes
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Dienstag, 7. März 2017

*** Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ist zwei Jahre alt oder älter. Wir haben ihn nicht gelöscht, weil Inhalte wie Tipps, Hintergründe und Technisches noch immer gültig sind. Ansprechpartner, Produkte und Preise können sich aber zwischenzeitlich geändert haben. Für ein Update rufen Sie uns bitte an! ***

E‑Bikes sind im Alltag etabliert. Die Verkaufszahlen sprechen Bände. Über drei Millionen Elektroräder sind in Deutschland mittlerweile unterwegs, die Nachfrage noch lange nicht gestillt. Aber wie geht es weiter? Welche neuen Produkte kommen auf den Markt? Was ist für diese Saison zu erwarten? Der pressedienst-fahrrad hat sich umgesehen und fasst wichtige Entwicklungen zusammen.

Dieser Artikel wurde am 18. Januar 2018 aktualisiert.

 

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[pd‑f/tg] Das „My Volta“ (3.999 Euro) von My Boo fällt nicht wegen des E‑Motors auf. Das E‑Bike zieht durch seinen Rahmen aus Bambus die Blicke auf sich. Dieser wird aus dem nachwachsenden Rohstoff per Hand in einer Fabrik in Ghana gefertigt – sozial gerecht und ökologisch wertvoll. Das weltweit erste Bambus-E-Rad steht sinnbildlich für den Imagewandel der elektrifizierten Räder, den auch Anja Knaus vom Elektrorad-Pionier Flyer feststellt: „Die Zeiten, in denen E‑Bikes als Reha-Mobile galten, sind lange vorbei. Heute sind sie praktische Alltagsfahrzeuge, Lifestyle-Objekte und Sportgeräte – und die Entwicklung steht nicht still.“ E‑Bikes sind also weit mehr als Fahrräder mit angeschraubtem Motor und Akku.

Flyer wurde als einstiger Pionier der Branche am Anfang noch belächelt, ist heute aber längst etabliert und entwickelte z. B. zusammen mit seinem langjährigen Partner Panasonic einen Motor mit integriertem Zwei-Gang-Getriebe. Damit soll erreicht werden, dass der E‑Biker die passende Tretunterstützung in jedem Terrain bekommt – egal ob im Gelände oder in der Stadt. Die Entwicklung ist Teil der „Flyer Intelligent Technology“ (FIT) und kommt z. B. beim E‑MTB „Uproc 7“ (ab 4.099 Euro) oder der urbanen „U‑Serie“ (ab 3.399 Euro) zum Einsatz. „Beim FIT-System sind die Komponenten Motor, Akku und Display harmonisch integriert und aufeinander abgestimmt. Durch ständige Kommunikation wird die für jede Fahrweise passende Einstellung gefunden“, beschreibt Knaus.

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Mit dem E‑Bike pendelt man gerne

Auch weitere Hersteller befahren diesen Weg: Die Schweinfurter Firma Winora z. B. hat ihr Angebot an Elektrorädern in den letzten Jahren deutlich erweitert und setzt zur neuen Saison bei City-Rädern verstärkt auf Systemintegration. Beim „Sinus iX 11 Urban“ (2.999 Euro) sind Akku und Motor komplett verbaut und auf die Optik des Rades abgestimmt. „Bei manchen Rädern fällt es gar nicht mehr auf, ob mit Antrieb gefahren wird oder ohne. Der E‑Bike-Käufer sollte im Voraus überlegen, welches Rad zu seinem alltäglichen Nutzungsverhalten am besten passt. Gerne kann man hier auch vorab intensiv testen“, gibt Tom Specht von Winora als Tipp für den E‑Bike-Kauf. „Gerade Pendler

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nehmen das Thema E‑Bike gerne auf. Wir Hersteller bieten immer neue Lösungen, damit sie schick und schnell ihre Wege absolvieren können“, stimmt Harald Troost von Koga zu. Der niederländische Hersteller nutzt bei seinem Tiefeinsteiger „E‑Tour“ (3.198 Euro) einen herausnehmbaren, im Unterrohr integrierten Akku sowie einen unauffälligen Hinterradnabenmotor. „So ist das Antriebssystem erst auf den zweiten Blick sichtbar“, meint Troost.

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Dienstrad-Leasing als Alternative

Hochwertige E‑Bikes beginnen ab einem Verkaufspreis von ca. 2.000 Euro. Das prädestiniert sie förmlich für ein Dienstrad-Leasing. Denn hierdurch können Radfahrer für das tägliche Pendeln oder für die Alltagsfahrt ein hochwertiges Rad über ihren Arbeitgeber beziehen und per Gehaltsumwandlung geltend machen. Dadurch sparen sie bares Geld. „Anstatt das E‑Bike komplett zu bezahlen, verzichtet der Mitarbeiter auf einen Teil seines Gehalts, nämlich auf den Anteil, den der Arbeitgeber als Leasingrate aufbringt. Im Gegenzug erhält der Arbeitnehmer sein Wunschrad zur freien Nutzung“, erläutert Rita Leusch vom Leasing-Anbieter Jobrad das Prinzip. Durch das Dienstrad entsteht dem Arbeitnehmer ein finanzieller Vorteil, der nach der Ein-Prozent-Regel zu versteuern ist. Dadurch ergeben sich laut Leusch Einsparungen von bis zu 25 Prozent gegenüber einem Direktkauf. „Wenn der Arbeitgeber zusätzlich noch Kosten für eine Versicherung und die regelmäßige Inspektion des Dienstrades übernimmt, sind sogar Einsparungen von bis zu 50 Prozent möglich“, so Leusch.

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E‑Bikes legen sich in Riemen

Ein weiterer Trend, der sich für 2018 abzeichnet, ist die wachsende Verbreitung von Riemenantrieben bei E‑Bikes, speziell mit Mittelmotor. Die Antriebsalternative wird von den Kunden sogar explizit gewünscht, wie Anja Knaus bestätigt. Beim schweizerischen E‑Bike-Pionier werden ab dieser Saison riemenangetriebene Modelle angeboten. „In der Entwicklung ist es für uns ganz klar ein Mehraufwand, weil es für den Riemenantrieb einen komplett neuen Rahmen braucht“, so Knaus. Doch im urbanen Bereich gelte er als „cool“ und man wolle dem aktuell wachsenden Trend entsprechen. Die Vorteile sind, dass der Riemen weniger verschleißt als eine Kette und gerade bei hohen Wattzahlen, wie sie bei E‑Bikes durchaus vorkommen, im Gegensatz zur Kette besser arbeiten soll. „Der Riemen erfährt bei hohen Belastungen und auch im Alter keine Längung“, erklärt Volker Dohrmann vom Fahrradhersteller Stevens, der den Riemenantriebe von Gates bereits seit drei Jahren erfolgreich verbaut.

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Alles wie beim Fahrrad – nur mit Strom

Die Anzahl an elektrifizierten Rädern wird in Deutschland auf über drei Millionen geschätzt. Tendenz weiter steigend. Rund 98 Prozent aller verkauften Elektroräder sind laut Zweirad-Industrie-Verband e. V. (ZIV) sogenannte Pedelecs. Bei diesen Rädern unterstützt der Motor nur, wenn man in die Pedale tritt, und das bis maximal 25 km/h. Die Räder sind rechtlich Fahrrädern gleichgestellt. Das bedeutet: keine Helmpflicht und Fahren auf Radwegen ist erlaubt. „Durch die höheren Geschwindigkeiten der Räder ist es jedoch ratsam, einen Helm zu tragen und spezielle Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu nehmen“, rät Torsten Mendel vom Sicherheitsexperten Abus. Die beliebtesten Radgruppen sind laut ZIV E‑City-Räder (z. B . „E‑Courier Luxe“ von Stevens für 3.399 Euro mit Riemenantrieb) mit einem Marktanteil von 45 Prozent und E‑Trekkingbikes (z. B. „Charger“ von Riese & Müller ab 3.299 Euro) mit einem Anteil von 35,5 Prozent. Doch kaum ein Fahrradsegment, das noch ohne E‑Unterstützung auskommt.

Elektropower selbst für Falt- und Liegeräder

„Bei uns kommen die Leute mit einem Doppelgrinsen von der Testfahrt zurück: Zum Überraschungsfaktor Liegerad kommt der Aha-Effekt der Motorunterstützung“, sagt Alexander Kraft von HP Velotechnik. Der Liegeradhersteller bietet für alle seiner 14 Baureihen eine E‑Unterstützung als Option. Das ermöglicht einerseits spezielle Lösungen wie eine vollautomatische Gangschaltung oder bei Trikes einen E‑Rückwärtsgang. Zum anderen können sämtliche Räder nachträglich zum Pedelec aufgerüstet werden – inklusive CE-Erklärung für das neue Fahrzeug.

Auch Rennräder oder Kinder-Mountainbikes sind mittlerweile mit Motor zu haben. Lastenräder mit E‑Antrieb scheinen aus dem urbanen Stadtbild nicht mehr wegzudenken zu sein: „Kinder werden so in die Kita gefahren, der Wochenendeinkauf nach Hause gebracht. Das E‑Cargobike ersetzt in der Stadt das Auto“, weiß Heiko Müller von Riese & Müller zu berichten. Ein Beispiel ist das „Packster 40“ von Riese & Müller (ab 3.999 Euro). Für 2018 präsentiert die Faltrad-Kultmarke Brompton ihr erstes elektrifiziertes Modell. „Die Kombination aus Faltmechanismus und E‑Antrieb war zwar eine Herausforderung für die Entwickler, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit knapp über 13 Kilogramm ist das E‑Bike eine Alternative für Pendler“, beschreibt Henning Voss vom deutschen Brompton-Vertriebspartner Voss Spezial-Rad das neue Elektromodell, das jedoch voraussichtlich erst Ende 2018 in Deutschland erhältlich sein wird.

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Hotspots abseits des Mainstreams finden

Bei Touren birgt ein E‑Bike gewisse Vorteile: Der Wochenendausflug führt nicht mehr nur am Fluss entlang oder ist nach 20 Kilometern erledigt. Die Räder laden ein, andere Wege und Sehenswürdigkeiten zu erkunden – was die Hotspot-Jagd neu eröffnet. „Auf Reisen ergeben sich komplett neue Eindrücke von der Region, wenn man etwas abseits der gängigen, stark frequentierten Radwege fahren kann. Selbst wenn ein bisschen Kondition fehlt, kann die Tour dank E‑Motor verlängert werden“, erklärt Stefan Stiener vom Reiseradanbieter Velotraum. Der auf Custom-made-Räder spezialisierte Hersteller beweist mit Rädern wie dem „E‑Finder“ (ab 4.500 Euro), dass auch kleine Produzenten mit ihrem Wissen, ihrer Kundennähe und ihrer Expertise im E‑Bereich punkten können.

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Die Zusatzpower für den Berg

Ein buntes Beispiel für den Imagewandel ist die wachsende Gruppe von E‑Mountainbikern. Der ZIV gibt für deren Marktanteil 2016 rund 15 Prozent unter den E‑Bikes an. „Bergauf können sie komplett neue Wege und Trails erkunden. Die Räder machen also nicht nur Lust auf Downhill, sondern auch auf Uphill – und die Zielgruppen werden jünger“, stellt Ingo Beutner vom Hersteller Haibike fest. Mit E‑Mountainbiken wird das Geländefahren neu definiert und zu einem eigenen Sport. Rennserien, Kräftemessen bei Events oder auch erste spezialisierte E‑MTB-Strecken in Bikeparks sind im Entstehen.

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Komponenten werden E‑tauglich

Gleichzeitig werden extra auf das Nutzerverhalten abgestimmte Zubehörprodukte entwickelt. Lichtspezialist Busch & Müller bringt seit 2017 extra Scheinwerfer wie den „Lumotec IQ‑X E“ (149,90 Euro) auf den Markt. Dieser wird durch den E‑Bike-Akku gespeist und erreicht so die enorme Beleuchtungsstärke von 150 Lux. „Bei der baugleichen Version für Nabendynamos liegen wir bei 100 Lux“, erläutert Marketingmanager Sebastian Göttling. Für den Schutz der Antriebskomponenten bietet Fahrer Berlin die nötigen Accessoires: Das „Akku Cover Summer“ (44 Euro) schützt Akku und Unterrohr vor Schlägen und Verschmutzung, die Schutzblechverlängerung „E‑Bike Latz“ (12,90 Euro) dient als zusätzlicher Spritzschutz. Und damit nicht genug: Sattelspezialist Selle Royal bietet für 2018 einen ersten speziellen E‑Bike-Sattel an. Der Aufbau des „E‑Zone“ (89,90 Euro) ist so gewählt, dass E‑Biker sowohl komfortabel als auch sicher sitzen. „Dazu hat der Sattel einen integrierten Griff an der Rückseite, falls einmal Tragepassagen absolviert werden müssen“, erläutert Lara Cunico vom italienischen Sattelspezialisten das Prinzip.

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Zukunftsmusik beim Akku

Auch beim Thema Akku entwickelt sich die Technologie rasant – zum Nutzen der Verbraucher. Die verbreitete Lithium-Ionen-Technologie liefert schon heute die nötige Unterstützung für Reichweiten bis ca. 120 Kilometer. So manch Hersteller (z. B. Riese & Müller, HP Velotechnik)bietet optional eine sogenannte Doppel-Akku-Lösung an, bei der ein zweiter Akku mit am Rad verbaut wird. „Damit muss man sich weniger Gedanken um das Laden machen und die Reichweite wird deutlich gesteigert, was E‑Bikes auch für Reiseradfahrer interessant macht“, begründet

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Heiko Müller. Für 2018 wurden vom Batterieproduzenten BMZ bereits neue Zellen angekündigt, die mehr Energie bereitstellen und auch schnellere Vollladungen ermöglichen sollen. „Die Aussicht auf Ladezeiten von ca. einer Stunde lässt die Augen von E‑Bikern leuchten“, blickt Volker Dohrmann freudig in die Zukunft. Auch Lithium-Schwefel-Batterien werden als leichtere Alternativen für die Zukunft gehandelt. Antriebe mit Wasserstoff oder einer Brennstoffzelle sind hingegen in nächster Zeit zumindest flächendeckend nicht zu erwarten – obwohl es auch hier schon Prototypen gibt.

 

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