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Neue Initiative wirbt für Rücksichtnahme auf Waldwegen
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Donnerstag, 16. Juli 2015

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Eine neue Initiative wirbt unter Wanderern und Mountainbikern im Schwarzwald für ein respektvolles Miteinander. Vereint unter dem Motto „Gemeinsam Natur erleben“ präsentieren sich Tourismus, Forst- und Naturparkverwaltung sowie der Schwarzwaldverein im Schulterschluss mit Radfahrerverbänden. Ziel sei es, angesichts steigender Urlauberzahlen Konflikten zwischen Erholungssuchenden durch gegenseitiges Verständnis entgegenzuwirken.

Beginn Originaltext:

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Gemeinsam Natur erleben

Seit Jahren steigen die Urlauberzahlen im Schwarzwald kontinuierlich an. Immer mehr Gäste sind in der Ferienregion aktiv zu Fuß oder mit Rad und Mountainbike unterwegs. Der Schwarzwald ist das beliebteste Wandergebiet der Bundesbürger und zugleich eines der beliebtesten Mountainbike-Reviere nördlich der Alpen. Bisher gab es kaum Probleme zwischen Wanderern und Mountainbikern – und das soll auch so bleiben.
Darum werben Schwarzwald Tourismus GmbH (STG), Landesforstverwaltung, Schwarzwaldverein, die Naturparke Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald, die Deutsche Initiative Mountain Bike (DIMB), der Badische Radsportverband und der ADFC mit ihrer Initiative „Gemeinsam Natur erleben“.

Es gibt häufig Situationen, in denen sich Wanderer und Mountainbiker auf Waldwegen begegnen. Damit dies auch bei wachsenden Urlauberzahlen ohne Konflikte möglich ist, „wollen wir gezielt den respektvollen und freundlichen Umgang aller Waldbesucher untereinander fördern“, erklärt Forstpräsident Meinrad Joos. Und Schwarzwaldvereins-Präsident Georg Keller ergänzt: „Wir werben schon seit 150 Jahren für das freundliche Miteinander im Wald.“

Ein leuchtend gelbes Schild mit dem Symbol eines Wanderers und eines Mountainbikers, den Logos der Partner und dem Motto „Gemeinsam Natur erleben“ soll um gegenseitige Rücksicht werben. Die STG stellte die Initiative während ihrer diesjährigen Jahrestagung am 15. Juli in Bühl der Öffentlichkeit vor. Auch Postkarten und eine gemeinsame Internetseite werben um das einvernehmliche Miteinander von Radlern und Wanderern. Heiko Mittelstädt von der DIMB erhofft sich von der Initiative der STG „mehr Akzeptanz für das Mountainbiken und mehr Freude im Wald für alle“.

Landrätin Marion Dammann aus Lörrach und Landrat Jürgen Bäuerle aus Rastatt als Vorsitzende der beiden Naturparke Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald wünschen sich „von allen Waldbesuchern gegenseitige Toleranz“. Auch zusätzliche Single-Trails für Mountainbiker „können nur im freundlichen Miteinander und mit gegenseitigem Respekt ein Erfolg werden“.

Mehr Infos unter www.gemeinsam-natur-erleben.de

Hintergrund:

Mit fast 8500 Kilometern ausgewiesener Mountainbike-Wege ist der Schwarzwald das größte Mountainbike-Revier nördlich der Alpen. Allerdings verlaufen gut 98 Prozent der Strecken auf breiten Forstwegen. Mountainbiker lieben jedoch die Single-Trails über schmale Wurzelwege und steinige Pfade. Die aber sind nach Landes-Waldgesetz den Wanderern vorbehalten. Über Jahre hinweg ist ein gedeihliches und rücksichtsvolles Miteinander von Wanderern und Mountainbikern gewachsen.

Mit der verbesserten MTB-Technik und den geänderten Freizeitbedürfnissen aktiver Menschen ist die Begegnungshäufigkeit von Mountainbikern und Wanderern in der Nähe von Ballungszentren und von touristischen Hotspots gestiegen. Deshalb haben sich Tourismus, Landesforst, beide Naturparke des Schwarzwaldes und Schwarzwaldverein 2013 in einer neuen „Wald-Strategie“ auf den Ausbau des Single-Trail-Anteils auf durchschnittlich zehn Prozent der MTB-Wege verständigt.

Grundlage war die Studie „Wandern- und Mountainbiking“ des Instituts für Forstpolitik der Uni Freiburg. Im Sommer 2011 waren dazu 930 Wanderer und Mountainbiker an zehn verschiedenen Wander- und Mountainbikewegen sowie an Single-Trails nach ihren Erfahrungen mit der jeweils anderen Gruppe, nach Erwartungen und Zufriedenheit befragt worden. Dabei zeigte sich, dass auf naturnahen schmalen Wegen Wanderer und Biker ihre Erwartungen an das Erlebnis Wald gleichermaßen befriedigt sehen.

38 Prozent der Wanderer und 48 Prozent der Mountainbiker wünschten sich jedoch, dass „Waldbesucher zu mehr Rücksichtnahme angehalten werden“. Eine strikte Trennung von Wander- und Radwegen hielten 33 Prozent der Wanderer und 17 Prozent der Mountainbiker für sinnvoll. 32 Prozent der Wanderer und 40 Prozent der Mountainbiker gaben aber bei der Studie an, dass sich das Verhältnis zwischen beiden Gruppen „in den vergangenen fünf Jahren verbessert“ habe.

Die Deutsche Initiative Mountain Bike (DIMB) drängte mit einer Petition im Landtag vergeblich auf die generelle Freigabe aller schmalen Wege im Wald für Mountainbiker. Die STG sah bei einer Befragung dazu keine unbedingte Notwendigkeit. Sie sucht jedoch im „Forum Walderholung“ der Landesregierung mit Interessensvertretern und anderen nach zukunftsfähigen Konzepten für die gemeinsame Nutzung der Natur.

Jüngst ist es auch auf Wanderwegen und Trails im Schwarzwald wiederholt zu lebensgefährlichen Eingriffen durch gespannte Seile, quer gelegte Bäume und sonstige Hindernisse gekommen. Deshalb will die Initiative „Gemeinsam Natur erleben“ auf mehr Rücksichtnahme und gegenseitiges Verständnis der Waldbesucher hinarbeiten – unabhängig vom Ausbau zusätzlicher Single-Trails für Mountainbiker an den touristischen Highlights und im stadtnahen Freizeitbereich.

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Ende Originaltext

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