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Kaufberatung: So finden Sie das richtige E‑Bike
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Dienstag, 20. März 2018

*** Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ist zwei Jahre alt oder älter. Wir haben ihn nicht gelöscht, weil Inhalte wie Tipps, Hintergründe und Technisches noch immer gültig sind. Ansprechpartner, Produkte und Preise können sich aber zwischenzeitlich geändert haben. Für ein Update rufen Sie uns bitte an! ***

Wer diese Saison mit Zusatzschub in die Pedale treten möchte, dem bietet der Fachhandel eine riesige Auswahl an Pedelec-Modellen. Kein Wunder, wurden 2017 doch insegsamt über 700.000 dieser Räder in  Deutschland verkauft. Für mehr Überblick und Entscheidungssicherheit zeigt der pressedienst-fahrrad, was man von einem modernen E‑Bike erwarten darf und worauf beim Kauf zu achten ist.

[pd‑f/hdk] Wie vor jedem anderen Radkauf auch sollten sich die Käufer elektrifizierter Räder die Frage stellen: Was will ich mit dem Rad machen und wie oft will ich es benutzen? Mit diesen Infos lassen sich schon ziemlich gut die geeigneten Radgattungen und die eventuellen Ausstattungsoptionen eingrenzen. „Heute ist nämlich jeder einzelne Radtyp mit und Motor erhältlich“, erklärt Experte Gunnar Fehlau, zusammen mit Peter Barzel Autor des Buches „Das E‑Bike“.

Zwei Personen fahren in dieselbe Richtung auf Fahrrädern durch die Stadt ? eine auf der Fahrbahn und eine auf dem geteilten Fuß- und Radweg.Gutes Material ist kein Luxus

„Für ein E‑Bike muss man ungefähr das Zweieinhalbfache eines guten Fahrrads ansetzen, das im Allgemeinen zwischen 700 und 1.000 Euro kostet“, so Fehlau. „Allein die hochwertigen Akkus können mit 400 bis 800 Euro zu Buche schlagen.“ Bei intensiven Anforderungen und höheren Komfortansprüchen sind die Preisgrenzen von Pedelecs nach oben weit geöffnet. Gute Pedelecs der schnellen S‑Klasse, deren Motoren bis 45 km/h unterstützen, kosten in etwa so viel wie ein Motorroller. Doch die hohen Preise sind kein Luxus, sie rechtfertigen sich durch die gebotene Qualität: „Unsere Kunden fahren in der Regel nicht nur mit einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit als unmotorisierte Radler, sondern legen in der Regel auch mehr Kilometer pro Jahr zurück. Damit werden ganz andere Anforderungen an das Material gestellt, als bei einem normalen Velo“,

Wir haben unser Bildarchiv aktualisiert. Dabei wurden ältere Bilder entfernt – darunter das hier verlinkte. Melden Sie sich einfach für passende Motive zum Artikel: 0551–9003377‑0.
betont Anja Knaus vom Hersteller Flyer (www.flyer.ch). „Mit der intensiveren Nutzung haben die Kunden natürlich auch höhere Ansprüche an die Haltbarkeit und den Komfort.“ Letztlich spiegelt sich das eben auch in den Preisen wider. So liegt das günstigste Modell des schweizerischen Pedelec-Pioniers bei rund 2.300 Euro. Für Modelle mit stärkeren Akkus, Federung, vielen Gängen, einer stufenlosen Schaltung und einigen weiteren Extras kann man bei Flyer auch schnell das Doppelte ausgeben.

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Auf welche Ausstattungsmerkmale ist zu achten?

Leistungsstarke Bremsen, die auch Tester immer wieder als eine Grundvoraussetzung anmahnen, gehören nach Auffassung von Experten ebenso dazu wie ein besonders stabiler Rahmen und qualitativ hochwertige Komponenten. Qualität, Komfort und Sicherheit sollten auch nach Meinung von Markus Riese, Geschäftsführer des Darmstädter E‑Bike-Herstellers Riese & Müller, beim E‑Bike-Kauf die entscheidenden Variablen sein: „Egal ob auf Radtour oder dem Weg zur Arbeit, schlechte Funktionen verderben selbst am E‑Bike schnell den Spaß. Ausfälle von Komponenten bis hin zu Brüchen können sogar gefährlich werden.“ Angesichts des schlechten Zustands von Straßen und Radwegen sieht Riese Handlungsbedarf. „Bei den höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten, die man mit einem E‑Bike erreicht, ist eine Federgabel nicht nur ein Komfortmerkmal, sondern ein Sicherheitsplus, wenn man durch ein Schlagloch oder über eine Bordsteinkante fährt.“

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Damit Hindernisse auf dem Weg auch frühzeitig gesehen werden, empfiehlt Harald Troost vom niederländischen Radhersteller Koga eine gute Beleuchtung, mit der man nicht nur gesehen wird, sondern die den Fahrtweg auch richtig ausleuchtet. „Gerade bei diesen Komponenten wird leider bei vielen preiswerten Anbietern gespart“, weiß die Expertin. „Deshalb lohnt sich immer ein genauer Vergleich.“ Beim Modell „E‑Tour“ (3.198 Euro) setzt Koga zum Beispiel auf den LED-Scheinwerfer „Lumotec IQ Cyo“ des deutschen Lichtspezialisten Busch & Müller, der dank Hightech-Reflektoren den Nahbereich von zehn Metern mit bis zu 40 Lux ausleuchtet und darüber hinaus eine Tagfahrlicht-Funktion bietet. Diese ist laut Sebastian Göttling von Busch und Müller am E‑Bike besonders sinnvoll: „E‑Bike-Fahrer sind oft schneller als andere Verkehrsteilnehmer sie einschätzen. Unsere Tagfahrlicht-Funktion erhöht die Sichtbarkeit des Radlers. Die strahlend hellen Signal-LED im Autorückspiegel beeinflussen etwa das Abbiegeverhalten entscheidend!“
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Auch auf die Reifen sollte man beim Kauf achten, denn hier gibt es ebenfalls ganz erhebliche Qualitäts- und Preisunterschiede. Doris Klytta vom Reifenhersteller Schwalbe erklärt dazu: „Ein Pannenschutz sollte bei hochwertigen Alltagsrädern und erst recht bei E‑Bikes selbstverständlich sein. Wichtig sind zudem Haftung, Dämpfungsverhalten und Rollwiderstand.“ Letzterer hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Reichweite des E‑Bikes. Entsprechend setzt nicht nur Flyer bei seinen Fahrrädern auf hochwertiges Material, wie den speziell für E‑Bikes entwickelten Reifen Schwalbe „Energizer“, der unter anderem mit einem Pannenschutzgürtel versehen wurde und für Geschwindigkeiten bis 50 km/h zugelassen ist.

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Welche Reichweiten kann ich erwarten?

Mit modernen leistungsfähigen Akkus mit Lithium-Ionen-Technologie können unter optimalen Bedingungen Reichweiten jenseits der 100 Kilometer-Marke erzielt werden. „Doch wie so oft im Leben sind die Bedingungen selten optimal. Fahrstil, Relief, Wind oder Reifendruck sind Einflussfaktoren, denen die Reichweite unterliegt. Verlässt sich der Kunde blind auf die Angaben von Herstellern vorgeblicher Schnäppchen, kann es passieren, dass er schnell am Berg verlassen ist“, merkt Christian Malik vom Mountainbike-Hersteller Haibike (www.haibike.de) zu dem Problem an, auf das auch Fach- und Testzeitschriften immer wieder aufmerksam machen. Einen realistischen Anhaltspunkt und ein gutes Vergleichsmaß für die Reichweite bieten die Wattstunden (Wh) des Akkus. Sind die nicht angegeben, lassen sie sich leicht errechnen, indem man die Voltstärke mit den Amperestunden multipliziert.
Für E‑Biker, die besonders weit kommen wollen, bieten immer mehr Hersteller Räder mit Doppel-Akku an. Der „Supercharger“ von Riese & Müller (4.499 Euro) kann auf Wunsch einem zweiten, ebenfalls in den Rahmen integrierten Akku geordert werden (Aufpreis 699,90 Euro). Mit den so verfügbaren 1.000 Wattstunden sind dann dreistellige Reichweiten auch in hügeligem Gebiet leicht möglich.

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Front‑, Mittel- oder Heckmotor?

Neben dem Radtyp – fast jede Radgattung ist heute mit E‑Motor erhältlich –  und der Qualität der Ausstattung entscheidet auch der Sitz des Motors über die Fahreigenschaften des E‑Bikes. Fahrdynamisch umstritten ist der Vorderradnabenmotor: Sein Zusatzgewicht am Vorderrad erschwert mitunter das Lenken, während auf rutschigem Untergrund mit einem Durchdrehen des Rades zu rechnen ist.
Velos mit Mittelmotor behalten am ehesten das charakteristische Fahrverhalten ihrer motorlosen Pendants, da der Schwerpunkt gewohnt mittig bleibt. „Am E‑Mountainbike etwa ist der Mittelmotor quasi alternativlos“, erläutert Christian Malik. Mit hoher Laufruhe und Spurtreue punktet der Motor in der Hinterradnabe. Nicht nur die Fahreigenschaften, auch die Wahl der Schaltung ist motorabhängig. Während der Vorderradmotor alle gängigen Schaltungen erlaubt, bietet der Hinterradnabenmotor lediglich der Kettenschaltung Platz. Der Mittelmotor erlaubt sowohl Naben- als auch Kettenschaltung – und es gibt Motoren mit integriertem Zwei-Gang-Getriebe, bzw. solche mit doppeltem Kettenblatt an der Kurbel.

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Am besten einfach testen

Beim E‑Bike zählen aber nicht nur die technischen Daten. So empfiehlt Buchautor Gunnar Fehlau immer auch eine ausgiebige Probefahrt beim Fachhändler. „Bei den Fahreigenschaften gibt es bei E‑Bikes von gemütlich bis sportlich riesige Unterschiede. Das betrifft einerseits das Rad selbst, aber auch die unterschiedlichen Charakteristika der Antriebe! Kunden sollten deshalb immer mehrere Modelle probefahren, um das für sie passende Rad zu finden.“ Ein weiteres Argument für den Fachhandel ist für den E‑Bike-Experten das Thema Service. „Egal, ob es um turnusmäßige Wartungen von Elektrorädern, Reparaturen oder ein Update der Steuerungssoftware geht: Ein geschulter Fachhändler ist immer der beste Ansprechpartner.“

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