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Verkaufszahlen für E‑Bikes steigen weiter
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Freitag, 18. März 2022

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Die Fahrradbranche trotzte 2021 den Corona-Schwierigkeiten und war auf Rekordjagd. Zwar gingen die Verkaufszahlen bei Fahrrädern leicht zurück, die E‑Bike-Verkäufe erzielten hingegen neue Spitzenwerte. Bei Produktion und Umsatz wurden ebenfalls Rekordzahlen erreicht. Wird Deutschland jetzt zum Fahrradland? Der pressedienst-fahrrad erklärt die Hintergründe.

Die Einschränkungen in der Lieferkette und Produktion durch die globale Corona-Pandemie gingen auch an der Fahrradbranche nicht spurlos vorbei. Laut Ansicht des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) hätte die Fahrradindustrie ein noch weitaus besseres Ergebnis einfahren können, wenn es nicht zu Lieferengpässen aufgrund von eingeschränkten Lieferketten gekommen wäre. Dabei handelt es sich jedoch um Jammern auf hohem Niveau, wie ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork klarstellt: „Wir sind auf ein neues Level gesprungen.“ Die Zahlen, die er für das Jahr 2021 zu verkünden hatte, zeigen: Die deutsche Fahrradbranche boomt und das E‑Bike ist dabei der entscheidende Antrieb.

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Fast jedes zweite Rad kommt mit Motor
Die Verkehrszahlen für Elektroräder nach dem Pedelec-Prinzip gingen auch 2021 weiter nach oben. Mittlerweile werden in Deutschland jährlich zwei Millionen Räder mit Motor verkauft, was ein leichtes Plus gegenüber 2020 und einen Marktanteil von 43 Prozent am gesamten Fahrradmarkt bedeutet. Die Verkäufe von analogen Rädern waren mit 2,7 Millionen Stück leicht rückläufig. Laut Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) liegt das auch daran, dass es gerade im hochwertigen Sportradbereich zu erheblichen Lieferverzögerungen kam, die bis heute anhalten. Auch gebe es Rückläufe im Zubehörbereich, was u. a. auf die Zutrittsbeschränkungen in den Geschäften durch die Corona-Maßnahmen zurückzuführen sei, so der VDZ.

Qualität setzt sich durch
Der stationäre Fahrradfachhandel bleibt in Deutschland der erste Ansprechpartner beim Fahrradkauf. Fast Dreiviertel aller Käufe werden vor Ort getätigt, wobei der VDZ kritisch anmerkt, dass die Beratung aufgrund der teilweise angespannten Verfügbarkeit gelitten habe und es mehr eine „Verteilung der Ware“ an Endkund:innen war. Die Folgen der Corona-Maßnahmen und auch des E‑Bikes-Booms zeigen sich auch in der Struktur der Fahrradgeschäfte: Große Filialisten mit viel Verkaufsfläche haben in den letzten Jahren mehr Erfolg feiern können als die kleinen Fachhändler:innen um die Ecke. Die Großen können mit mehr Kapital arbeiten und auch höhere Investitionen in Werkstatt und Personal tätigen. Starkes Wachstum zeigt auch das Online-Geschäft, wohingegen der Verkauf in Baumärkten und Discountern rückläufig war, was für eine wachsende Wertschätzung für das Fahrrad spricht. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt laut ZIV bei 1.395 Euro – fast eine Verdreifachung des Wertes von vor zehn Jahren, was natürlich mit dem steigenden Anteil an hochwertigen E‑Bikes zu tun hat. Laut VDZ werden durchschnittlich 3.332 Euro für ein E‑Bike ausgegeben, für ein Fahrrad 654 Euro, wobei die schwierige Verfügbarkeit hochwertiger Sporträdern sich negativ auf den Durchschnittspreis ausgewirkt haben dürfte.

Lastenräder sind im Kommen
Mehr als nur ein Symbol für die wachsende Bedeutung des Fahrradmarktes sind mittlerweile Lastenräder. Mit rund 167.000 verkauften Einheiten ist der Marktanteil im Vergleich zu 4,7 Mio. verkauften Zweirädern zwar noch gering. Das Thema gewinnt jedoch immer stärker an Bedeutung. Eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen sowie immer neue Marktteilnehmer zeigen das große Potenzial. Beliebteste Fahrradgattung bleibt in Deutschland aber das Trekkingbike gefolgt vom Cityrad. Bei den E‑Bikes ist das E-Mountainbike mit einem Anteil von 34 Prozent die meistverkaufte Gattung. Das hat zwei Aspekte: Einerseits werden durch die stark nachgefragten SUV-E-Bikes die E‑Mountainbikes alltagstauglich. Andererseits handelt es sich um ein verändertes Freizeitverhalten. „Raus in die Natur mit dem Rad hat durch Corona nochmals einen weiteren Schub erlebt. Das E‑Mountainbike hat sich als ein passendes Gefährt dafür etabliert“, so Nico Graaff vom Mountainbike Tourismusforum Deutschland.

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Radreisen fördern den Tourismus
Dies unterstreichen die Zahlen der Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Mindestens 42 Millionen Deutsche haben 2021 zumindest einen Tagesausflug per Rad unternommen. Das sind 35 Prozent mehr als 2020, allerdings noch nicht so viele wie vor der Pandemie. 42 Prozent der Befragten nutzen mittlerweile ein E‑Bike für ihre Tour. „Das bietet im touristischen Bereich viele neue Möglichkeiten, z. B. Produktkombinationen wie Bike+Hike. Das spricht neue Gästegruppen an, weil es einfacher ist, auch weite Strecken gemeinsam zu fahren. EineAnpassung der touristischen Angebote und Infrastrukturen ist die Folge, die in vielen Regionen dieses Jahr ansteht“, so Graaff.

Ausblick
Die aktuellen Zahlen zeigen: Die Fahrradbranche in Deutschland boomt. Trotz aller Schwierigkeiten und auch Einschränkungen durch Corona hat die Branche zwei überaus erfolgreiche Jahre hinter sich. Eine Entwicklung, die vermutlich weiter anhalten wird. Gerade in Bezug auf die steigenden Spritpreise ist das Fahrrad ein ideales Verkehrsmittel für Kurzstrecken. Mehr als 75 Prozent der Alltagswege in Deutschland sind kürzer als 15 Kilometer und somit prädestiniert für Fahrrad und E‑Bike. Der Anteil an E‑Bikes wird laut ZIV in den nächsten Jahren deshalb noch weiter steigen. „Die neue Bundesregierung will 15 Millionen E‑Fahrzeuge auf die Straße bringen und spricht dabei von E‑Autos. Wir werden 15 Millionen E‑Fahrräder sicherlich vorher schaffen – und ganz ohne Subventionen“, so Stork. Er appelliert deshalb an die Politik, eine fahrradfreundliche Infrastruktur zu fördern.

Thomas Geisler | pressedienst-fahrrad

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