Zehn Tipps zum richtigen Anschließen des Fahrrads
Dienstag, 13. September 2022
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Eine schlimme Situation, die aber leider häufig vorkommt: Man lässt sein Fahrrad nur kurz stehen und bei der Rückkehr ist es gestohlen. Doch das muss nicht sein. Der pressedienst-fahrrad gibt zehn Tipps, wie man das Fahrrad bestmöglich absichern kann.
1. An und nicht nur ab
Ganz wichtig: Anschließen und nicht nur abschließen. Ein Rad, das nicht an einen festen Gegenstand gekettet ist, lässt sich einfach wegtragen und das Schloss später in Ruhe andernorts knacken. „Im Idealfall sollte das Schloss den Rahmen und das Vorderrad an einem festen Gegenstand absichern. Am besten bringt man es möglichst weit oben am Rahmen an. Das erschwert dem Dieb die Arbeit“, rät Torsten Mendel vom Sicherheitsexperten Abus.
2. Guter Gegenspieler
Aus Punkt eins resultiert natürlich: Ein Schloss ist immer nur so gut wie sein Konterpart. „Ein morscher Zaun oder ein dünnes Stäbchen sind schneller geknackt als das Schloss. Idealerweise finden Radler:innen Anlehnparker vor“, bekräftigt Andreas Hombach vom Stadtmöblierer WSM. Verbreitet sind große Bügel mit einer oben angebrachten Schließöse, deren Verwendung verhindert, dass zum Beispiel der Boden als Widerlager für einen Bolzenschneider genutzt werden kann.
3. Auf Qualität achten
Lange Jahre galt: Etwa ein Zehntel des Fahrradpreises solle das Schloss kosten. Bei Preisen für E‑Bikes von mittlerweile 3.000 Euro aufwärts allerdings schwer zu realisieren. Das Preisgefüge bei Schlössern beläuft sich zwischen 20 bis ca. 200 Euro. Bei Schlössern mit besonderen Funktionen wie Alarmanlage oder smartem Schloss können die Preise höher sein. Deshalb ist es wichtig, auf Qualität zu achten. Die teureren Modelle verfügen neben schwer zu durchtrennendem Material auch über hochwertige Schließzylinder, die selbst Schloss-Picking-Methoden standhalten. „Und ein gutes Schloss hat einfach auch abschreckende Wirkung, denn es kann eben bedeuten, dass sich die Dieb:innen ein leichteres Opfer suchen“, sagt Daniel Gareus vom Markenvertreiber Cosmic Sports.
4. Zwei Schlösser
Wer sein hochwertiges, neues Rad noch besser schützen will, der setzt auf zwei Schlösser. Wichtig dabei: Zwei in Bauform und Schließsystem unterschiedliche Schlösser zu verwenden. Denn oftmals haben Raddieb:innen sich auf eine bestimmte Schlossart spezialisiert. Und sie gehen gern den Weg geringeren Widerstands …
5. Gruppenschließung
Unterschiedliche Schlösser oder die Absicherung des gesamten Familienfuhrparks können eine anstrengende Sammlung an Fahrradschlüsseln verursachen. „Abhilfe schafft hier die Gruppenschließung, durch die sich mehrere Schlösser mit demselben Schlüssel öffnen lassen“, weiß Markus Riese von Riese & Müller, wo man die Gleichschließung für E‑Bike-Akkus und Faltschlösser anbietet. „Nachschlüssel oder neue Schlösser kann man einfach per Key-Card beim Hersteller ordern.“
6. Zum Lichte drängt doch alles
Hat man eine Wahl, sollte ein Fahrrad immer an belebten, hellen Stellen angeschlossen sein – und nicht in einer dunklen Gasse. Denn dies wäre eine Einladung, sich in aller Ruhe mit dem Rad zu befassen. Der Rat im Umkehrschluss lautet natürlich: Aufmerksamkeit und Zivilcourage zeigen. Also einschreiten, wenn man einen Diebstahl beobachtet.
7. Komponenten sichern
„Hat man das Rad mit einem guten Schloss angeschlossen, sind trotzdem oft die Komponenten einfach demontierbar: Räder und Sattelstütze sind mit Schnellspanner oder Steckachsen gesichert, Bremsen, Schaltung oder Lenker mit handelsüblichen Inbusschrauben“, erklärt Torsten Mendel. Er rät darum zu Schlossschlaufen, die schnell durch Laufräder oder Sättel gezogen werden und auch andere Räder oder Kinderanhänger mit absichern können.
8. Vernetzte“ Sicherheit sinnvoll nutzen
Ein Rad mit einem GPS-Sender auszustatten ist eine angesagte Variante, die bei einem Diebstahl das Auffinden des Rades erleichtert. Viel wichtiger aber ist, dem Diebstahl selbst vorzubeugen. Und dagegen helfen nur Stahl und eine gute Schließung. Bei den digitalen Möglichkeiten sollte man hingegen auch vorsichtig sein und möglichst nicht alles Preis geben. Radsportler:innen, die ihre Fahrten minutiös aufzeichnen und im Netz teilen, sollten Einstellungen wählen, die Dieben nicht verraten, wo exakt sie ihr teures Rad immer abstellen.
9. Routine ist die Mutter der Porzellankiste
„Ich wollte doch nur eben schnell…“- wer hat den dauernden Ausruf des Beklauten noch nicht gehört? Gelegenheit macht Dieb:innen, weiß der Volksmund und wer aber nicht unbedingt den kleinen Kick braucht, ob das ungesicherte Rad noch da steht, wo man es gelassen hat, ist am besten damit beraten, einfach konsequent immer zum Schloss zu greifen. Auch wenn das An- und Losschließen manchmal länger dauert, als das Brötchenkaufen beim Bäcker.
10. Versicherung prüfen
Ist das Rad tatsächlich gestohlen, wenden sich Radler:innen an ihre Versicherung. Leider oft erst dann. Regelmäßig sollte man prüfen, ob neue Räder – etwa teurere E Bikes – noch von der Police abgedeckt sind, oder ob sich eine eigene Velo-Versicherung anbietet. Folgende Dinge sollte man immer sicher aufbewahren: Fahrradpass, insofern vorhanden, Kaufvertrag mit Rahmennummer und etwaigen weiteren Belegen – und auch Fotos vom Rad. Notfalls könne man sich auch im Fachhandel ein Gutachten über den Wert eines Rads ausstellen lassen.
pressedienst-fahrrad | David Koßmann, Thomas Geisler
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