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Federgabel und Dämpfer: Tipps zur Pflege (nicht nur) im Winter
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Donnerstag, 22. September 2016

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Federelemente sind am Mountainbike allgegenwärtig und haben auch am Alltags‑, Lasten- oder Reiserad einen festen Platz. Im Sommer und im Winter braucht diese Technik Pflege und Wartung, um den Dienst nicht zu versagen. Tipps dazu gibt der pressedienst-fahrrad.

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[pd‑f/ab] Sand, Straßendreck und Streusalz – das alles setzt sich mit der Zeit am Fahrrad fest. So sehr die regelmäßige Pflege der Kette für viele Radfahrer eine Selbstverständlichkeit ist, so sehr lassen sie die nötige Sorgsamkeit bei den Federelementen vermissen. Dabei ist deren Pflege noch viel einfacher zu bewerkstelligen.

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Lappen und Wasser

Bei nahezu allen Federelementen auf dem Fahrradmarkt bewegen sich Gleitflächen gegeneinander. Am augenfälligsten ist das bei einer Federgabel, deren Tauchrohre über die Standrohre gleiten und so Fahrbahnunebenheiten ausgleichen. „Dreck auf den Gleitflächen erhöht die Reibung des Materials und verschlechtert die Funktion“, erklärt Carsten Wollenhaupt, Fahrwerks-Guru beim Federungsspezialisten Rock Shox, wo er unter anderem beim legendären Cape-Epic-Rennen für den Service der Profi-Bikes verantwortlich zeichnete. „Grobe und anhaftende Verschmutzung kann sogar die Dichtungen beschädigen, die das Innenleben der Federung schützen“, so der Experte weiter. Der erste und einfachste Tipp ist, regelmäßig die Gleitflächen der Federung mit lauwarmem Wasser und einem weichen, fusselfreien Tuch zu reinigen. Gerade wer sein Rad auch im Winter nutzt oder an der Küste wohnt, sollte das regelmäßig tun, denn Salz greift die Gleitflächen extrem an.

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Für hartnäckigere Verschmutzungen empfehlen sich spezielle Reinigungsmittel, die es im Fahrradhandel zu kaufen gibt (z. B. „Intensiv Reiniger“ von Tunap Sports; 1.000 Milliliter für 14,95 Euro). „Das besondere daran ist, dass diese Reiniger lösungsmittelfrei sind und so weder Dichtungen noch Beschichtungen schaden“, verrät Mareen Werner von Sport Import, der die Produkte im Angebot führt.

Finger weg vom Kriechöl

Aus demselben Grund rät Wollenhaupt dringend davon ab, das bei Radlern für seine Vielseitigkeit geschätzte Kriechöl zur Reinigung und Schmierung der Federelemente zu verwenden. „Kriechöle können nicht nur Dichtungen beschädigen, sie sind so dünnflüssig, dass sie diese sogar unterwandern und Schmutz von außen in das Innere der Federung tragen, dort schützende Fettpackungen auflösen und sich mit dem eigentlichen Gabel- oder Dämpferöl vermischen“, warnt der Fahrradtechniker. Eigentlich seien hochwertige Federelemente so konstruiert, dass sie sich selbst schmieren. Ein geringer Ölfilm auf den Gleitflächen ist also normal und, anders als beim Auto, kein Grund zur Sorge. Trotzdem ist es nach der Reinigung oder bei schwierigen Einsatzbedingungen (Staub, Streusalz, Schneematsch, usw.) sinnvoll, der Schmierung unter die Arme zu greifen und so die Gleitflächen und Dichtungen zu schonen.

Finger weg vom Fett

„Zähe Fette sind dazu jedoch ebenso wenig geeignet wie kriechende Öle“, erläutert Daniel Gareus von Cosmic Sports, dem deutschen Vertriebspartner des Schmierstoffspezialisten Brunox. Dessen Allround-Öl „Deo Spray“ (7,99 Euro/100 Milliliter) bietet einen Kompromiss zwischen Reinigungs- und Pflegeeigenschaften und ist durch seine einfache Anwendung vor allem für Pflegemuffel und Gelegenheitsanwender prädestiniert. „Aufsprühen, einfedern, fertig“, freut sich Gareus. Wer dagegen besonders hochwertige Federelemente sein Eigen nennt oder auf ein Maximum an Performance aus ist, wird an dieser Stelle nicht stehen bleiben. Rock Shox etwa bietet eine ganze Reihe verschiedener Öle („High Performance Suspension Fluid“, 6,95 Euro/120 Milliliter) für seine unterschiedlichen Federgabeln und Dämpfer an. „So ist eine optimale Funktion garantiert und negative Effekte durch die Vermischung unterschiedlicher Schmierstoffe ausgeschlossen“, erklärt Wollenhaupt.

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Welches Öl für welches Modell das richtige ist, verrät ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung. Ist der richtige Schmierstoff gefunden, trägt man mit dem Finger oder einer Einwegspritze ein paar Tropfen rund um die Dichtungen auf, komprimiert die Federelemente ein paar Mal und wischt anschließend das überschüssige Öl ab.
Wie immer im Umgang mit Schmiermitteln sollte man bei beiden Varianten übrigens darauf achten, das Öl von den Bremsen fernzuhalten. „Mit verölten Bremsbelägen, ‑flanken oder ‑scheiben sind selbst die besten Stopper der Welt machtlos“, wie Philipp Martin vom Fahrradhersteller Cannondale anmerkt.

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Wartungsintervalle beachten

Auch die beste Pflege ändert jedoch nichts daran, dass auch Federelemente irgendwann zum Service müssen. Rock Shox etwa empfiehlt für Mountainbikes einen Service mit Öl- und Dichtungswechsel alle einhundert Netto-Betriebsstunden. Für den Durchschnittsnutzer heißt das wahrscheinlich ungefähr einmal im Jahr. „Wer im Rennbetrieb Sekunden zählt, reagiert naturgemäß empfindlicher auf ein verändertes Federverhalten als der Stadtpendler, der aus Komfortgründen auf eine Federung setzt“, weiß Martin. „Trotzdem zahlt sich regelmäßige Wartung auch für den Alltagsfahrer durch bessere Funktion und höhere Lebensdauer aus.“ Wann genau die fällig ist, verrät wieder die Bedienungsanleitung.Der Weg zum Service führt dabei in der Regel über den Fachhändler des Vertrauens, da einerseits ein gewisses technisches Geschick zum Ausbau der Federelemente nötig ist und anderseits nicht jeder Hersteller Service-Aufträge im direkten Endkundenauftrag erledigt.

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DIY or die

Versierte Schrauber, die selbst Hand anlegen wollen, sollten vor dem Griff ins Werkzeugregal unbedingt die Bedienungsanleitung konsultieren. Bei manchen Anbietern zieht die Eigeninitiative den sofortigen Garantieverlust nach sich. Wie es anders geht, zeigt Rock Shox. Der Hersteller veröffentlicht Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Explosionszeichnungen und detaillierten Auflistungen der benötigten Werkzeuge, Ersatzteile, Flüssigkeiten usw. und ermutigt seine Kunden damit explizit, sich mit der Technik vertraut zu machen.

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Angst, dass die Kunden etwas kaputt machen, hat Rock Shox dabei keine, wie Wollenhaupt bestätigt: „Schließlich sind unsere Kunden häufig nicht nur ambitionierte Biker, sondern genauso erfahrene Schrauber und Technikfans. Die Anleitungen sind so detailliert, dass sie dem weniger versierten Schrauber gut signalisieren, wann nur noch Profis weitermachen sollten.“

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