Das Gehirn braucht Bewegung – Radfahren macht schlau
Sport hält gesund und macht fit. Bei viel Bewegung pumpt das Herz mehr Blut durch den Körper. Die Folge: Die Muskeln werden stärker, das Herz wird kräftiger. Die positiven Folgen von Bewegung enden aber nicht hier: Zusätzlich profitiert auch das Gehirn vom Sporttreiben. Es wird ebenfalls besser durchblutet und trainiert.
Radfahren macht schlau
Gerade Radfahren ist besonders geeignet, um den Geist zu trainieren. Das hat mehrere Gründe. „Beim Radfahren bewegt man sich an der frischen Luft, was die Sauerstoffanreicherung im Blut zusätzlich fördert“, erklärt der Sportwissenschaftler Dr. Kim Tofaute vom Ergonomiespezialisten Ergon. Laut Techniker Krankenkasse zeigen mehrere Studien zudem, dass Fahrradfahren das Wachstum des Hippocampus fördert. Dabei handelt es sich um den Teil des Gehirns, der als Schnittstelle zwischen Langzeit- und Kurzzeitgedächtnis fungiert. Hier werden die neuen Nervenzellen gebildet – bei Menschen, die sich viel bewegen, sogar bis ins hohe Alter.
Radfahren in den Alltag integrieren
Der Effekt wird bereits bei leichter Bewegung erreicht. Eine niederländische Studie stellte fest, dass eine Stunde leichtes Radfahren in der Woche ausreichend ist, um eine Stärkung der Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn zu erreichen – speziell in den Regionen, in denen Bewegungen koordiniert werden. Eine Studie aus Taiwan kam zu dem Ergebnis, dass ein zwölfwöchiges Fitnessprogramm mit täglichem Radfahren die Produktion des Botenstoffes BDNF (Brain-derived neurotrophic factor; zu deutsch: Vom Gehirn stammender neurotropher Faktor) deutlich steigert. Die Folge ist eine erhöhte Produktion von Nervenzellen. „Schon moderate Trainingsbelastungen können die Gehirntätigkeit verbessern, zum Beispiel, wenn man mit dem Rad pendelt“, sagt Tofaute.
Je früher, desto besser
Und je früher man anfängt, desto besser. „Eltern müssen sich klar sein: Bewegung raubt den Kindern nicht Energie, Bewegung gibt Kindern Energie. Wenn man bereits im Kindesalter anfängt, regelmäßig Rad zu fahren, macht man das auch als Erwachsener und trainiert dadurch seinen Geist“, sagt Marc K. Thiel, Geschäftsführer des Kinderfahrzeugspezialisten Puky. Für Kinder bedeutet die Bewegung an der frischen Luft zusätzlich eine Stärkung des Selbstbewusstseins und der Unabhängigkeit. Außerdem können sie ihre Grenzen ausprobieren. Als Nebeneffekt trainieren sie ihr Gehirn und werden aufnahmebereiter, z. B. wenn sie mit dem Rad zur Schule fahren.
Bewegung macht glücklich
Glückshormone werden produziert, indem der Botenstoff Dopamin angeregt wird, der ein Belohnungsgefühl im Körper auslöst. Dem Gehirn ist es dabei egal, woher es den Botenstoff bezieht. Eine Dopamin-Produktion kann einerseits durch Alkohol oder fettiges Essen erreicht werden oder durch Bewegung und Sport. Während das erste den Körper schädigt, hat zweiteres einen positiven Effekt und stärkt die Gesundheit.