Zehn Tipps für den ersten Fahrradurlaub mit Kindern
1) Art des Urlaubs festlegen
Das Schöne an einem Familienurlaub per Fahrrad ist: Er gibt viele unterschiedliche Facetten. So kann man beispielsweise eine Reise an einem Flussradweg mit festen Unterkünften und Zielen buchen. „Geplante Fahrradtouren gibt es ja schon länger. Aber: Mittlerweile wächst das Angebot an speziellen Fahrradtouren für Familien – auch mit kleinen Kindern. Mit ein wenig Recherche findet man ein passendes Reiseziel“, sagt Karen Rike Greiderer, die mit ihrem Unternehmen „Runde Reise“ Fahrradreisen für Familien mit Lastenrädern anbietet. Auch möglich: Einen Startort wählen, der mit der Bahn erreichbar ist, und von dort aus in mehreren Etappen nach Hause radeln, oder einfach vor der eigenen Haustür ins Fahrradabenteuer starten. „Für die erste Tour ist das sicherlich interessant, weil die Kinder die Umgebung kennen. Einfach einen Schlafsack und ein Zelt einpacken und das Abenteuer kann beginnen“, sagt Peter Wöstmann, Communication Manager beim Taschenhersteller Ortlieb und leidenschaftlicher Bikepacker, der jetzt mit seinen Kindern auf Tour geht.
2) Gepäckoptionen klären
Der Gepäcktransport ist eine entscheidende Frage: Reiseanbieter ermöglichen in vielen Fällen einen Gepäcktransport zum nächsten Etappenort. Wer auf eigene Faust reist, kann diverse Taschenlösungen, z. B. von Ortlieb, nutzen. „Kinder freuen sich, wenn sie Teile des Gepäcks tragen dürfen. Eben leichte Sachen: ein Kuscheltier oder ähnliches. Für meine Kinder habe ich ein Accessory-Pack am Lenker mit drei Liter Volumen angebaut. Das reicht für Teddy, Regenjacke und einen Snack“, gibt Wöstmann als Tipp. Aber: Bei den ersten größeren Fahrradtouren bzw. mehrtägigen Fahrten sollte das Kinderrad nicht mit Gepäck überladen werden. Es bietet sich deshalb an, einen Cargoanhänger (z. B. „Tuure“ von Croozer) mitzunehmen, um größere Gepäckstücke zu verstauen.
3) Fahrrad checken
Bevor die Tour losgeht, sollte man die Fahrräder zunächst kontrollieren. Das gilt nicht nur für Bremsen, Kette und Schaltung, sondern bei Kinderrädern sind insbesondere Größe und Satteleinstellung zu prüfen. Bei einer Fahrradreise fahren die Kinder auch einmal längere Strecken, was sie anfänglich nicht gewohnt sind. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Kinder ein für ihre Größe passendes Fahrrad haben, um sicher und mit Spaß voranzukommen.
4) Etappen sorgfältig wählen
Die Etappenplanung ist das A und O für einen erfolgreichen Radurlaub. „Bei zu langen Strecken können die Kinder schnell ermüden und haben vielleicht am nächsten Tag keine Lust mehr, auf den Sattel zu steigen. Auch sollten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke so gewählt sein, dass sie Kinder interessieren. Da steht ein Wasserspielplatz mehr im Fokus als eine frühgotische Kathedrale“, weiß Greiderer. Auch wichtig: viele Pausen einplanen und lange Steigungen vermeiden.
5) Zeit gut einteilen
Eine gute Zeiteinteilung ist wichtig, um die gewünschte Tagesetappen zu schaffen, aber so, dass auch die Kinder möglichst viel Spaß daran haben. Im Sommer sollten Fahrtstrecken um die Mittagszeit bzw. am frühen Nachmittag vermieden werden. Lieber früh beginnen, über Mittag einen schönen Ort zur Erholung suchen und zu späterer Uhrzeit noch mal ein paar Kilometer zurücklegen. Dabei aber auch immer das Regenradar im Blick behalten, denn Gewitter können schnell aufziehen.
6) Regeln im Ausland beachten
Wer ins Ausland reist, sollte sich vorab informieren, ob es spezielle Regelungen für das Radfahren von Kindern gibt. „In Österreich, Frankreich oder Kroatien gibt es beispielsweise eine Helmpflicht für Kinder. Allerdings sollte ein Helm auch immer freiwillig getragen werden“, rät Torsten Mendel vom Helmspezialisten Abus.
7) Das gehört unbedingt ins Reisegepäck
Regenjacke, Sonnencreme, Luftpumpe, Ersatzschlauch und Minitool sind Klassiker, die ins Reisegepäck eines jeden Fahrradreisenden, egal welchen Alters, gehören. Aber auch Radhandschuhe darf man nicht vergessen. „Für Kinder sind Handschuhe beim Radfahren enorm wichtig. Sollte es zu einem Sturz kommen, sind die Hände vor Schürfwunden geschützt. Wenn man am nächsten Tag weiterfahren möchte, ist es wichtig, die Hände zu schützen“, sagt Benedikt Tröster von Vaude. Auch eine Sonnenbrille gehört ins Gepäck, genauso wie eine Hose mit Sitzpolster speziell für Kinder. Ein Akku-Licht ist sinnvoll, wenn die Tour ungeplant mal etwas länger dauert. „Der Vorteil: Man kann den Scheinwerfer beispielsweise auf Campingplätzen nachts als Lampe im Zelt oder auf dem Weg zur Toilette nutzen“, weiß Sebastian Feßen-Fallsehr von Busch & Müller. Auch praktisch: Manche Scheinwerfer lassen sich auch als Powerbank nutzen.
8) Und das muss auch noch mit
Kleine Reisespiele dienen der Abwechslung am Abend oder bei Pausen. Das Lieblingskuscheltier darf natürlich auch nicht fehlen. Und Badesachen sind auch nicht schlecht – entweder zur Abkühlung oder zur Abwechslung. Eine Musikbox mit den Lieblingsliedern kann das Radeln erleichtern.
9) Snacks, Snacks, Snacks
Ein nicht zu unterschätzender Punkt: Kinder haben auf Radtouren einen hohen Energieverbrauch und müssen ihre Speicher schnell wieder aufladen. Riegel, Obst und andere Kleinigkeiten sind deshalb gern gesehene Pausensnacks. Und der ein oder andere Stopp an einer Eisdiele schadet sicherlich auch nicht.
10) Transportalternativen im Auge haben
Kinder verlieren unterwegs auch schnell die Lust, werden müde oder fühlen sich nicht wohl. Damit die Tour trotzdem entspannt weitergehen kann, ist es hilfreich, eine Transportmöglichkeit dabei zu haben – etwa einen Fahrradanhänger, ein Abschleppseil oder einen Plan B für einen früheren Ausstieg. „Mit unserem neuen Modell ‚Yuuna‘ bieten wir einen Anhänger, dessen Innenraum modular gestaltet werden kann. Für die erste Radreise kann man z. B. einen Kindersitz und eine Cargoplatte montieren. So kann das Kind in den Anhänger umsteigen, wenn es nicht mehr selbst fahren möchte – und das Rad packt man einfach mit dazu. Ansonsten kann man den Anhänger für den Transport des Gepäcks nutzen“, sagt Anne Schmidt, Communication Managerin bei Croozer. Auch praktisch: Ein Abschleppseil, wie es beispielsweise Kids Ride Shotgun im Angebot führt. Das Seil wird am Sattel des Elternrades und am Lenker des Kinderrades montiert. So wird das Kind mitgezogen und spart Kraft.