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„Der Siegeszug des Fahrrads wird weitergehen!“
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Dienstag, 8. März 2022

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Radiomoderator Stephan Lehmann ist begeisterter Radfahrer. Schon seit Jahren ist er mit dem E‑Bike rund um München unterwegs. Beim traditionellen Pressetermin „Fahrradfrühling“ des pressedienst-fahrrad in München sprach der Stadionsprecher des FC Bayern über seine Radleidenschaft und was er sich für mehr Radverkehr in München erhofft.

Pressedienst-fahrrad: Hallo Stephan! Du hast Dir gerade die Neuheiten für die kommende Fahrradsaison angesehen. Welcher Trend hat dich am meisten begeistert?

Stephan Lehmann: „Für mich ist der Trend zum Allrounder mit breiten Reifen und Alltagsausstattung super. Ich bin jetzt nicht der Spezialist, der beim Gewicht noch ein paar Gramm rausholen will, sondern als Otto-Normalverbraucher möchte ich ein Fahrrad bzw. E‑Bike, mit dem ich auf einem Wald- oder Feldweg komfortabel vorankomme. Auf der Straße sollte mir das Rad Sicherheit vermitteln und schnelles Fahren ermöglichen. Ein klassischer Allrounder einfach. Das hat mir vom Einsatzzweck und der Vielseitigkeit am besten gefallen.“

In München bewegt sich was in Sachen Radverkehr. Nicht nur der Isar-Radweg im Sommer ist gut gefüllt, selbst bei kalten Temperaturen sieht man mittlerweile Menschen auf unterschiedlichsten Rädern im urbanen Alltag. Wie siehst du die aktuelle Situation rund um die Radfahrenden in der Stadt?

„Es ist super zu sehen, was hier passiert und es wäre zu wünschen, dass noch viel mehr Menschen das Fahrrad nutzen. Der höhere Nutzungsdruck bringt aber neue Probleme: Es sollte z. B. immer sichergestellt sein, dass die Radfahrenden auch Radfahren können. Viele überschätzen ihr Können oder setzen sich nach Jahren aufs Rad und wollen gleich richtig Gas geben. Das kann aber zum Problem für sie selbst und auch andere werden. Ich persönlich komme immer wieder in Situationen, in denen ich durch vorausschauendes Handeln gerade noch einen Unfall vermeiden kann, weil beim Gegenüber die Kontrolle über das Rad fehlt. Man muss also zeitgleich die Leute ermuntern mehr Rad zu fahren, aber auch in deren Ausbildung investieren.“

Wie kann man das erreichen? Hast du einen Tipp?

„Da muss ich vor allem an die Vernunft jedes Einzelnen appellieren. Neben dem Fahrrad bin ich seit Jahrzehnten ein leidenschaftlicher Motorradfahrer. Obwohl ich einen großen Erfahrungsschatz habe, drehe ich im Frühjahr immer erst ein paar Übungsrunden, bevor es auf Tour geht. Das wünsche ich mir auch von Radfahrenden, die mittlerweile durch die E‑Bikes ebenfalls relativ schnell unterwegs sind. Ich kenne beispielsweise nur wenige Radfahrende, die sicher und richtig bremsen können. Das kann man aber üben. Ganz einfache Übungen, die man abseits des Verkehrs auf einem leeren Parkplatz zum Saisonstart macht. Z. B. Kurven und Achter fahren oder ein paar Vollbremsungen. Das sieht zwar doof aus, gibt aber Sicherheit und hilft im Straßenverkehr.“

Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine radfreundliche Infrastruktur, die auch einmal Fehler verzeiht. In München wurde über die letzten Jahre einiges gemacht und immer mehr Fahrradstraßen eingerichtet. Ein Weg für die Zukunft?

„Aus meiner Sicht ist uns nicht geholfen, wenn man jetzt eine Straße nach der anderen für den Autoverkehr sperrt. Es wird immer Menschen geben, die auf ein Auto angewiesen sind, ob sie wollen oder nicht. Man kann den Drang der Menschen nach Mobilität nicht verteufeln. Wir brauchen deshalb ein umfassendes, durchdachtes Mobilitätskonzept, das möglichst alle Interessen beinhaltet und vereint. Das wird es sicherlich geben – nur sehe ich es noch nicht. Momentan ist es oft ein Gegeneinander unterschiedlicher Interessen und kein Miteinander. So wird mehr Ärger zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsgattungen geschürt, als eine gemeinsame Mobilitätswende ermöglicht. Wenn sich alle an die Regeln halten und fair und respektvoll miteinander umgehen, wird es angenehmer. Und dann wird auch der Siegeszug des Fahrrads weitergehen.“

Interview: Thomas Geisler / pressedienst-fahrrad

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