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ADFC-Jugend-Fahrrad-Festival 2015: Schüler fordern fahrradfreundliche Ampelschaltungen
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Freitag, 14. August 2015

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ADFC-Jugend-Fahrrad-Festival 2015

Schüler fordern fahrradfreundliche Ampelschaltungen

Berlin, 10. August 2015

23/15

Zum Abschluss des dritten ADFC-Jugend-Fahrrad-Festivals forderten radbegeisterte Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren Politik und Verwaltung auf, sich stärker für den Radverkehr zu engagieren.

Vom 7. bis 9. August trafen sich über 60 junge Radfahrerinnen und Radfahrer in der Jugendherberge Göttingen. Sie waren zuvor aus Dortmund, Bremen, Jena, Braunschweig, Göttingen und dem Main-Taunus-Kreis zu mehrtägigen Radreisen aufgebrochen.

Auf ihrem Abschluss-Fahrradkorso durch Göttingen präsentierten die Jugendlichen ihre Forderungen Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel und Bürgermeister Ulrich Holefleisch (beide Bündnis 90/Die Grünen).

Die Forderungen umfassen fünf Punkte: Fahrradfreundliche Ampelschaltungen sollen dafür sorgen, dass Radfahrer zügiger vorankommen. Poller sind immer wieder eine Unfallgefahr, weshalb sie nicht auf Wegen für Radfahrer stehen sollen. Radwege sollen zudem befestigt sein und kein loses Deckmaterial wie Schotter aufweisen, um die Sicherheit und den Fahrspaß zu erhöhen. In der Nähe von Schulen sind sichere Radwege von besonderer Bedeutung für den sicheren Schulweg. Zudem gehören sichere Abstellmöglichkeiten in ausreichender Zahl an die Schulen.

„Mit der Qualität an Deutschlands Schulwegen hapert es immer noch: Unsinnige Ampelschaltungen führen zu Umwegen, langen Wartezeiten und benachteiligen junge Radfahrer gegenüber Autofahrern. Da ist es kein Wunder, dass Eltern ihre Kinder immer noch lieber per Auto fahren und für noch mehr Staus vor den Schulen sorgen“, sagt Sabine Kluth, stellvertretende Bundesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Vor Ort entwickelt der ADFC Schulradwegpläne und fordert bundesweit die Einführung von Mobilitätsschulungen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Umweltminister Wenzel, der selbst an der Fahrraddemo teilnahm, ermutigte die ADFC-Jugend: „Meine Erfahrung in der Kommunalpolitik aber auch in der Landespolitik ist: Gute Ideen setzen sich durch. Und das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, das es auf dieser Welt gibt.“ Wenzel freute sich, dass die Jugendlichen sich für den Fahrradverkehr engagieren und dies auf ihren Touren vorleben. Wie innovativ die Göttinger Fahrradinfrastruktur ist, betonte Bürgermeister Ulrich Holefleisch. So schaltet beispielsweise auf dem eRadschnellweg eine Ampel sofort auf grün, sobald dort fünf Fahrräder stehen. Für Radfahrer sei dann im weiteren Verlauf der Route eine grüne Welle eingerichtet.

Die Forderungen der ADFC-Jugend stammen alle aus ganz praktischen Alltagserfahrungen und den Erlebnissen auf verschiedenen Radfernwegen. Dort waren die Radgruppen auf Poller, Umlaufsprerren oder Schotterstrecken gestoßen. „Wer in der Gruppe fährt wird immer wieder ausgebremst und riskiert an Pollern gefährliche Ausweichmanöver. Die Jugendlichen nervt das, wenn sie Deutschland per Rad entdecken wollen“, sagt Kluth. In den sieben Workshops untersuchten die Schüler die Radverkehrsplanung in Göttingen, lernten die neue Trendsportart ‚Hockern’, setzten sich kritisch mit dem Konsumverhalten auseinander und waren als Reporter und Fotografen für das Festival-Magazin unterwegs.

In der Göttinger Fußgängerzone putzte der ADFC-Nachwuchs Fahrräder gegen eine Spende. Die Einnahmen von rund 500 Euro spendet der ADFC der Jugendhilfe Ostafrika, die in Uganda ein Fahrradprojekt betreibt.

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