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Typenkunde – Trekkingbike
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Das Trekkingbike: Stets beliebter Alleskönner

[hdk/pd‑f] Spitzenreiter: Ein knappes Drittel aller 2017 in Deutschland verkauften Fahrräder waren Trekkingbikes. Damit ist ein Trend ungebrochen, der schon seit den frühen Neunzigern anhält: der Run auf vielseitig verwendbare, solide Räder mit reichlich Reserven. Trekkingräder sind sozusagen die Outdoor-Jacken unter den Fahrrädern: sportliche Form in Verbindung mit jeder Menge Funktion vermitteln das gute Gefühl, für alle Eventualitäten bestens gewappnet zu sein. Ursprünglich als Räder für längere Touren und Radreisen konzipiert, haben Trekkingbikes sich längst als ideale Alltagsfahrzeuge etabliert und dem weniger sportlichen Citybike den Rang abgelaufen. Die Abgrenzung zum Reiserad ist fließend (siehe Typenkunde Reiserad).

1. Trekkingbike

Die Eckdaten des Trekking-Archetyps sind schnell aufgezählt: Alu- oder Stahlrahmen, oft mit Federgabel, 28-Zoll-Laufräder mit robuster Bereifung, Mountainbike-Komponenten bei Kettenschaltung und Scheibenbremsen sowie eine Komplett-Ausstattung mit Schutzblechen, Lichtanlage und Heck-Gepäckträger. Wer ins Detail geht, entdeckt am besseren Trekkingbike einen am Hinterbau montierten Ständer, der das Rad auch mit Gepäckträgertaschen beladen stabil hält. Besonders reisetaugliche Modelle verfügen über Befestigungspunkte für einen „Lowrider“, einen zusätzlichen Gepäckträger an der Gabel. Oft ebenfalls an Bord: eine Federsattelstütze und ein verstellbarer Lenkervorbau. Der Lenker selbst ist entweder eine Mountainbike-Stange oder ein sogenannter Ergo- oder „Schmetterlingslenker“ mit mehreren Griffpositionen, der aber etwas aus der Mode gekommen ist. Trekkingräder werden vorzugsweise als Damen- (Trapezrahmen) oder Herrenmodell (Diamantrahmen) geordert, seltener sind sie auch als Tiefeinsteiger erhältlich. Ein typisches Beispiel der unteren Mittelklasse: das „Domingo 27 Disc“ von Winora für 799 Euro, das klassentypisch Schwarz-in-Schwarz daherkommt. Die obere Mittelklasse ist dann etwas leichter und legt Wert auf bessere Federung, oder, wie am „F3 5.0“ von Koga (1.449 Euro), auf Optik und Funktion durch Integration der Bauteile (hier: Federung, Leitung/Kabel/Gepäckträger). In der Oberklasse der Trekkingräder finden sich neben hochwertigeren Federgabeln auch elaboriertere Schaltkonzepte, wie etwa das Zwölf- bzw. 18-Gang-Zentralgetriebe von Pinion, zum Beispiel am Modell „Cross 7005 Pinion“ von Velotraum (konfigurierbar ab 3.300 Euro), wo es mit einem wartungsarmen Carbon-Antriebsriemen von Gates kombiniert werden kann.

2. Trekking Light

Der Trend zum superleichten Rennrad hat auch die übrige Fahrradwelt beeinflusst. Das geht los beim Carbon-Mountainbike und hat mit „Trekking Light“ auch die Welt des Alltags- und Freizeitfahrrades erreicht. Und so wird’s gemacht: Auf eine Federung wird verzichtet, für den Rahmen wird zu hochwertigeren, leichteren Materialien gegriffen. Insgesamt sind die Komponenten von höherer Qualität; leichte Lenker, Vorbauten und Sattelstützen aus dem Mountainbike-Segment sparen einige hundert Gramm. Ebenso werden Schaltungsbauteile der besseren Mountainbike-Gruppen aus diesem Grunde verwendet. Auch Reifen, Laufräder und Anbauteile wie Gepäckträger und Pedale müssen einem Gewichts-Check unterzogen werden. Während Standard-Trekkingbikes schnell mal 17 Kilogramm auf die Waage bringen, liegen Light-Modelle wie das „Randonneur Disc“ von Stevens (1.299 Euro) oder das Koga „F3 7.0“ (1.999 Euro) voll ausgestattet bei etwa 13 Kilogramm.

3. E‑Trekking

Dem ureigenen Zweck des Trekkingbikes kommt der Einsatz von Elektromotoren entgegen, schließlich verhilft die Unterstützung Radlern gerade auf ausgedehnten Touren zu längerem Atem. Allerdings empfiehlt es sich hier, gegebenenfalls einen Ersatz-Akku im Gepäck zu haben, denn oft ist der Energiespeicher des Fahrers in den Pausen schneller wiederhergestellt als der am Rad. Vertreter dieser Art sind die Modelle der Reihe „Gotour 6“ von Flyer aus der Schweiz (ab 3.299 Euro) oder das „E‑Triton“ von Stevens (3.199 Euro) mit Tiefeinsteiger‑, Trapez- und Herrenrahmen sowie Bosch-Mittelmotor und Federgabel. Das „Charger Mixte“ von Riese & Müller wiederum gibt es auch als S-Pedelec (ab 4.499 Euro), was es zur idealen Pendlermaschine macht.


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