Cyclocrosser: Filigran durchs Gelände
Donnerstag, 9. Oktober 2014
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Ob als Wettkampfgerät oder als Allround-Rennrad: Cyclocrosser haben eine Menge zu bieten und versprechen ganz neue Erfahrungen auf zwei Rädern – gerade in einer Jahreszeit, die nicht immer zum sportlichen Radeln einlädt.
Wir haben unser Bildarchiv aktualisiert. Dabei wurden ältere Bilder entfernt – darunter das hier verlinkte. Melden Sie sich einfach für passende Motive zum Artikel: 0551–9003377‑0.Die Bereifung machts
„Der auffälligste Unterschied zum Rennrad ist natürlich die Bereifung. Laut Reglement des Radsportweltverbandes UCI sind das maximal 33 mm (1,3 Zoll) breite Stollenreifen“, erklärt Peter Krischio vom Reifenhersteller Schwalbe (www.schwalbe.com). Im Breitensport kommen in der Regel Faltreifen wie der speziell profilierte Schwalbe Racing Ralph in Kombination mit einem Fahrradschlauch zum Einsatz; Rennfahrer nutzen auf die Felge geklebte Schlauchreifen („Tubular“), die mit besonders niedrigem Luftdruck gefahren werden können. Für den Crosser bedeutet das mehr Grip, Traktion und Komfort. Bei der Montage oder einer Reifenpanne verlangt das System jedoch Know-how und Zeit.
„Die Zukunft gehört deshalb den Tubeless-Reifen“, prognostiziert Krischio. „Die schlauchlosen Faltreifen, von deren Eigenschaften Mountainbiker schon länger profitieren, vereinen nämlich die Vorteile von Falt- und Schlauchreifen.“ So seien die Pneus ähnlich leicht zu montieren wie Faltreifen, würden aber bei überlegener Pannensicherheit einen deutlich geringeren Luftdruck erlauben und somit vergleichbare Laufeigenschaften eines „Tubular“-Reifens bieten. „Ohne Schlauch sinkt im Übrigen auch der Rollwiderstand“, fügt Krischio hinzu.
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Das nächste augenfällige Merkmal aktueller Geländerenner sind die Scheibenbremsen. „Was am Mountainbike seit Dekaden für konstante Bremsleistung unter nahezu allen äußeren Bedingungen sorgt, ist angesichts des Einsatzgebiets auch am Crossrad sinnvoll“, erläutert Stefan Scheitz die Gründe für den „Systemwechsel“, der erst mit der Freigabe der Bremstechnik für den Querfeldeinsport im Juni 2010 wirklich an Fahrt aufgenommen hat. So statte die US-Marke laut Scheitz nur noch ihr Einsteigermodell mit herkömmlichen Felgenbremsen bzw. V‑Brakes aus, alle anderen würden mit Discs verzögern.
Ganz neu am Markt sind hydraulisch gesteuerte Scheibenbremsanlagen für den Rennlenker. Die am Mountainbike längst etablierte Technik stellte die Komponentenhersteller vor eine echte Herausforderung. „Die Integration des Geberzylinders der Hydraulikbremse in den an sich schon komplexen Bremsschalthebel eines Rennrads war die Krux an der Sache“, erinnert sich Géraldine Bergeron vom Komponentenhersteller Sram (www.sram.com). Obgleich das funktionstechnisch bessere System nun Serienreife erlangt habe, werde es bei der Sram-Marke Avid weiterhin die mit herkömmlichen Bremsschalthebeln kompatiblen mechanischen Scheibenbremsen geben, so Bergeron.
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Die wesentlichen technischen Innovationen von Sporträdern finden sich auch am modernen Cyclocrosser. „Die Querfeldeinfahrer sind inzwischen ebenfalls häufig auf Carbonrahmen unterwegs“, weiß Felix Puello
vom deutschen Sportradhersteller Haibike (www.haibike.de), der ein Carbon- bzw. Alumodell im Programm hat. „Für den ambitionierten Rennsportler ist natürlich die Carbon-Ausführung interessanter, alleine schon wegen des geringeren Gewichts.“
Géraldine Bergeron präsentiert ein weiteres Technikbeispiel: die brandneue Schaltgruppe „Force CX1“. Hier überträgt Sram seine aktuelle Elffach-Technologie und ‑Philosophie vom Mountainbike aufs Crossrad. Die Schaltung verfügt
Wir haben unser Bildarchiv aktualisiert. Dabei wurden ältere Bilder entfernt – darunter das hier verlinkte. Melden Sie sich einfach für passende Motive zum Artikel: 0551–9003377‑0.Der Alleskönner unter den Rädern
Dass die meisten Cyclocrosser als Wettkampfgeräte genutzt werden, darf freilich getrost bezweifelt werden. „Crossräder sind heute die Alleskönner unter den Rennmaschinen“, meint stattdessen pd-f-Redakteur und Querfeldein-Kenner Caspar Gebel. „Je nach Reifenwahl lassen sie sich als Straßenrennräder, als Gelände-Bikes oder als robuste, sportliche Alltagsräder nutzen. Für letzteres statten viele Hersteller vor allem ihre Einsteigermodelle mit Gewindeösen für Schutzbleche und Gepäckträger aus.“
In welchem Terrain der Crosser auch immer eingesetzt wird, eines steht für Gebel ganz sicher fest: Die Leichtigkeit der Straßenrennmaschine im Gelände oder Alltag zu spüren, ist etwas Besonderes. Es lohnt sich, das einmal auszuprobieren.
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