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Bikepacker:innen gründen eigenen Verein
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Montag, 12. Juli 2021

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[pd‑f/gf] Bikepacking und Self-Support-Rennen sind im Trend – immer mehr Teilnehmende bringen allerdings auch neue Verantwortung für Organisator:innen mit. Für rechtliche und versicherungstechnische Fragen gründeten einige Szenekenner:innen den ersten Bikepacking-Verein Deutschlands. Der pressedienst-fahrrad sprach mit Vorständin Leona Kringe über die Hintergründe.

Leona, warum braucht die Bikepacking-Szene einen Verein?

Leona Kringe: Die Szene wird zum Glück durch die gemeinsame Begeisterung für das Bikepacking schon gut zusammengehalten und schafft es, sich gegenseitig zu inspirieren und für Wachstum zu sorgen. Was es jedoch dringend braucht, ist ein rechtlicher und versicherungstechnischer Rückhalt für die so wertvollen Bikepacking-Ausfahrten, die von zahlreichen Enthusiast:innen und oftmals Lokalmatador:innen in den verschiedenen Regionen Deutschlands organisiert werden und jedes Jahr in ihrer Zahl sowie der Anzahl an Teilnehmenden zunehmen. Die rechtliche Grauzone, in der sich die Fahrten bisher bewegten, stellte ein enormes Risiko für Organisator:innen dar und die finanzielle Haftbarkeit im Falle eines Unfalls oder weiterer Schäden ist für einzelne Veranstalter:innen kaum zu tragen. Dieses Risiko ließ sich selbst durch entsprechend formulierte Teilnahmebedingungen nicht mehr ausreichend begrenzen und gefährdete das Fortbestehen und die Entwicklung dieser Fahrten.

Ein Tablet liegt zwischen zwei Kaffeetassen und einem Navigationsgerät für Fahrräder auf einem Tisch. Zwei Personen beschäftigen sich mit einer Kartenanwendung darauf.Was macht der Verein für Bikepacker:innen genau?

Alle, die sich fürs Thema Bikepacking interessieren, können Mitglied werden und eigene Fahrten, die dann versicherte Vereinsfahrten sind, ausarbeiten und anbieten. Ausrichter dieser Fahrten ist dann der Verein selbst und bietet somit eine Rechtssicherheit für alle Beteiligten. Der Verein hat eigens dafür eine entsprechende Vereinshaftpflichtversicherung abgeschlossen.

Ist der Verein Ausdruck einer Professionalisierung des Bikepackings, der Kommerzialisierung oder des genauen Gegenteils: Die Szene behält Autonomie?

Wie schon gesagt, schafft die Szene es sehr gut, die Begeisterung für das Bikepacking eigenständig zu teilen und dafür zu sorgen, dass Bikepacking nicht nur bekannter wird, sondern sich auch entsprechend – für jede:n Einzelne:n individuell – weiterentwickeln kann. Es ist also unser Wunsch, dass die Szene die Autonomie weiter behält – „Verein(t) für Freiheit“ quasi. Die so positive Entwicklung der Szene und das Entstehen von immer wieder neuen und auch spannenden Fahrten wollen wir durch die Bereitstellung des rechtlichen Rahmens sichern. Denn ohne diesen werden sich viele Fahrten nicht mehr halten können – und dies wäre ein schmerzhafter Verlust für die Szene.

Welche Motivation hattest du, dich im Verein zu engagieren?

Auch wenn ich die meiste Zeit eher für mich alleine unterwegs bin, habe ich von Anfang an die kleinen Veranstaltungen und Fahrten genossen und auch genutzt. Mir ist es ein Anliegen, diese auch weiterhin ermöglichen zu können. Zeitgleich ist Bikepacking für mich ein Begriff von individueller Freiheit und mir ist es eine wesentliche Herzensangelegenheit, auch innerhalb des Vereins dafür zu sorgen, dass dies so bleibt und ich dieses Mindset weitergeben kann.

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