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Typenkunde – Trekkingbike
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Das Trekkingbike: Stets beliebter Alleskönner

Seit Jahren führen Trekkingbikes die Verkaufszahlen-Hitparade an. Bei den E‑Bikes belegen sie Platz zwei. Damit ist ein Trend ungebrochen, der schon seit den frühen Neunzigern anhält: der Run auf vielseitig verwendbare, solide Räder mit reichlich Reserven. Trekkingräder sind sozusagen die Outdoor-Jacken unter den Fahrrädern: sportliche Form in Verbindung mit jeder Menge Funktion vermitteln das gute Gefühl, für alle Eventualitäten bestens gewappnet zu sein. Ursprünglich als Räder für längere Touren und Radreisen konzipiert, haben Trekkingbikes sich längst als ideale Alltagsfahrzeuge etabliert und dem weniger sportlichen Citybike den Rang abgelaufen. Die Abgrenzung zum Reiserad ist fließend (siehe Typenkunde Reiserad).

1. Trekkingbike

Die Eckdaten des Trekking-Archetyps sind schnell aufgezählt: Alu- oder Stahlrahmen, oft mit Federgabel, 28-Zoll-Laufräder mit robuster Bereifung, Mountainbike-Komponenten bei Kettenschaltung und Scheibenbremsen sowie eine Komplett-Ausstattung mit Schutzblechen, Lichtanlage mit Nabendynamo und Heck-Gepäckträger. Wer ins Detail geht, entdeckt am besseren Trekkingbike einen am Hinterbau montierten Ständer, der das Rad auch mit Gepäckträgertaschen beladen stabil hält. Besonders reisetaugliche Modelle verfügen über Befestigungspunkte für einen „Lowrider“, einen zusätzlichen Gepäckträger an der Gabel. Oft ebenfalls an Bord: eine Federsattelstütze und ein verstellbarer Lenkervorbau. Der Lenker selbst ist entweder ein Mountainbike-Modell oder ein sogenannter Ergo- bzw. „Schmetterlingslenker“ mit mehreren Griffpositionen, der aber etwas aus der Mode gekommen ist. Trekkingräder werden vorzugsweise als Trapez- oder Diamantrahmen geordert, sehr selten sind sie auch als Tiefeinsteiger erhältlich. Einstiegsräder dieser Gattung sind oft recht schwer, die Mittelklasse ist dann etwas leichter und bringt bessere Federung mit. Je kostspieliger die Räder werden, desto öfter finden sich optisch oder funktionell integrierte Bauteile (z. B. Federung, Leitung/Kabel, Gepäckträger). In der Oberklasse der Trekkingräder finden sich neben hochwertigen Federgabeln auch elaboriertere Schaltkonzepte, wie etwa das Zentralgetriebe von Pinion, was auch mit einen wartungsarmen Carbon-Antriebsriemen ermöglicht.

2. Trekking Light

Der Trend zum superleichten Rennrad hat auch die übrige Fahrradwelt beeinflusst. Das geht los beim Carbon-Mountainbike und hat mit „Trekking Light“ auch die Welt des Alltags- und Freizeitfahrrades erreicht. Und so wird’s gemacht: Auf eine Federung wird verzichtet, für den Rahmen wird zu hochwertigeren, leichteren Materialien gegriffen. Insgesamt sind die Komponenten von höherer Qualität; leichte Lenker, Vorbauten und Sattelstützen aus dem Mountainbike-Segment sparen einige hundert Gramm. Ebenso werden Schaltungsbauteile der besseren Mountainbike-Gruppen aus diesem Grunde verwendet. Auch Reifen, Laufräder und Anbauteile wie Gepäckträger und Pedale müssen einem Gewichts-Check unterzogen werden. Während Standard-Trekkingbikes schnell mal 17 Kilogramm auf die Waage bringen, liegen Light-Modelle voll ausgestattet auch mal bei zwölf Kilogramm. Das Light-Trekkingrad ist ein naher Verwandter vom Gravelbike – auf das all die Merkmale ebenso oft zutreffen, das allerdings immer mit einem Rennlenker kommt.

3. E‑Trekking

Dem ureigenen Zweck des Trekkingbikes kommt der Einsatz von Elektromotoren entgegen, schließlich verhilft die Unterstützung Radler:innen gerade auf ausgedehnten Touren zu längerem Atem. Allerdings empfiehlt es sich hier, entweder ein Rad mit großem Akku zu wählen oder gegebenenfalls einen Ersatz-Akku im Gepäck zu haben, denn oft ist der Energiespeicher der Fahrenden in den Pausen schneller wiederhergestellt als der des Rads. Eine derzeit schwer beliebte Form des Treking-E-Bikes ist das sogenannten SUV-E‑Bike, das nochmal mehr Mountainbike-Technik benutzt. Erkennbar ist es an den breiten, meist grob profilierten MTB-Reifen und nicht selten auch an einer Vollfederung.

H. David Koßmann | pressedienst-fahrrad


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