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Die Favoriten der Fußball-EM – für Radfahrende erklärt
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Montag, 15. April 2024

Die Redaktion des pressedienst-fahrrad ist zweigeteilt: Einen Teil kann man getrost als fußballverrückt bezeichnen, der andere Teil interessiert sich überhaupt nicht für den populären Ballsport. Um dennoch während der Fußball-EM in Deutschland untereinander fachsimpeln zu können, haben wir die von uns favorisierten Teams und Deutschlands Gruppengegner einmal in eine gemeinsame Sprache übersetzt.

Deutschland: Vom Trekkingrad zum E‑Leichtgewicht

Die deutsche Nationalmannschaft ließ sich in den letzten Jahren am besten mit einem Trekkingrad vergleichen. Grundsolide in der Ausstattung, für viele Situationen geschaffen, vermittelt Fahrspaß, wenn man drauf sitzt, aber irgendwie liegen die größten Erfolge in der Vergangenheit. Die letzten Spiele zeigten jedoch, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat. Junge Technik rückt stärker in den Fokus, das leicht angestaubte Image wird abgelegt. Die Vorfreude auf das Turnier steigt, ungefähr so, als wenn man sich ein neues City-E‑Bike wie das „E‑Strada 7.3.4 FEQ“ von Stevens kauft. Kraftvoll, wendig, leichtgängig. Also typisch deutsch.

Schottland: Abenteuerlustige Wanderer

Die Schotten gelten als abenteuerlustig und reisefreudig. Spielerisch zeichnet sich das Team durch Kampfstärke und Willenskraft aus. Gerne wird der Gegner „beackert“. So, wie wenn man mit einem Gravelbike, z. B. von Surly, unterwegs ist: robust dank Stahlrahmen und auch für schwieriges Terrain gemacht. Außerdem bietet Surly als Fan-Utensil einen Flachmann an, was ja förmlich nach einem schottischen Single Malt schreit.

Ungarn: Schnell auf den zweiten Blick

Die ungarische Mannschaft gilt als kompakt, robust und technisch stark. Vergleichbar mit einem E‑Kompaktbike wie dem „Radius“ von Winora. Den Rädern sieht man Geschwindigkeit und Wendigkeit auch erst auf den zweiten Blick an und ist ein wenig überrascht, wenn man sie in Aktion erlebt.

Schweiz: Grundsolide und taktisch versiert

Grundsolide, mit viel Power und technisch voll auf der Höhe: Dafür stehen SUV-E-Bikes wie das „Goroc 2“ von Flyer. Die Attribute treffen auch auf die „Nati“, die schweizerische Nationalmannschaft, zu. Das Team ist deshalb immer gut für einen Erfolg über die Gruppenphase hinaus. Im letzten Gruppenspiel trifft die Schweiz auf Deutschland in Frankfurt/Main, bevor dort zwei Wochen später die Fahrradmesse Eurobike startet.

Frankreich: Der aggressive Renner

Seit Jahren performt das französische Team auf einem hohen Niveau und ist zu den Highlights auf den Punkt topfit. Ein klarer Matchplan, ausgelegt auf Geschwindigkeit mit pfeilschnellen Stürmern, das ist das Konzept der Mannschaft. Und da Frankreich eine Wiege des Straßenradsports ist, bietet es sich an, das Team mit einem Rennrad zu vergleichen. Am besten mit einem modernen Aero-Rennrad, wie dem „Xelius SL“ von Lapierre: schnell, dynamisch und explosiv, aber wenn es darauf ankommt, auch robust und stabil.

England: Erfahrung und junge Dynamik

Das englische Team besticht durch eine Mischung aus etablierten, zuverlässigen Kräften und einem jungen, dynamischen Mittelfeld. Oder anders ausgedrückt: Die Mannschaft entspricht einem E‑Expeditionsrad wie dem „Pamir“ von Tout Terrain mit dem neuen MGU-Antrieb von Pinion. Erfahrungen aus vielen langen Reisen und Ausfahrten, kombiniert mit einem kraftvollen, neuen Antrieb in der Mitte. Im Gesamten steht eine stabile, technisch versierte Einheit mit einigen Überraschungen.

Portugal: Mit Leichtigkeit zum Erfolg

Light-E-Bikes wie das „UBN“ von Riese & Müller sind in dieser Fahrradsaison angesagt. Durch ihr geringes Gewicht versprechen sie ein dynamisches Fahrerlebnis. Vergleichbar ist das mit dem portugiesischen Fußball. Der Europameister von 2016 spazierte mit Leichtigkeit durch die Qualifikation und überzeugt mit einem Fußball, der vor Energie und Power strotzt und aktuell mit das Maß der Dinge ist.

Niederlande: Das moderne Hollandrad

Die Niederlande sind bekannt für zwei Dinge: technisch hochklassigen Fußball und Radfahren. Seit den 1970er-Jahren steht „Total Futbal“ für ein taktisch ausgereiftes Fußballkonzept, bei dem die Mannschaft als Kollektiv agiert. Die Taktik wurde immer wieder überarbeitet und angepasst. Das trifft auch auf Hollandräder wie das „Vectro S30“ von Koga zu. Die Grundausrichtung ist über die Jahre identisch, aber moderne Elemente wie ein E‑Motor oder ein Riemenantrieb bringen das Rad auf den heutigen Stand der Zeit.

Spanien: Filigrane Edeltechnik

Spanien steht seit Jahren für fußballerisch herausragendes Kurzpassspiel. Der spanische Fußball prägte die Entwicklung des Sports im letzten Jahrzehnt und hebt ihn immer wieder auf neue Stufen. Vergleichbar ist diese Entwicklung mit E‑Mountainbikes, die durch technische Neuerungen dem kompletten Fahrradsegment neuen Schwung bringen. Light-E-MTBs wie die „Rise“-Serie des baskischen Herstellers Orbea setzen derzeit neue Maßstäbe und versprechen technisch hochwertige Produkte, die die Radfans auch optisch überzeugen.

Dänemark: Das Kollektiv ist der Star

Das Geheimnis von Custom-made-Reiserädern wie von Velotraum ist, dass man immer das Gesamtsystem betrachten muss. Man jagt nicht dem neuesten Trend hinterher, sondern liefert eine passende, über Jahre gereifte Lösung. Ähnlich verhält es sich mit der dänischen Nationalmannschaft. Es sticht kein Einzelspieler heraus, sondern das System ist langsam gewachsen und die Mannschaft überzeugt als Kollektiv.

Österreich: Exotenstatus ade

Der österreichische Fußball und Liegeräder passen irgendwie zusammen. Erfolgreich bis in die 1930er-Jahre, anschließend belächelt, aber aktuell eine gute Entwicklung aufzeigend. Beide gewinnen zunehmend an Attraktivität. Der zugeschriebene Exotenstatus wird abgelegt, Liegeräder stehen für praktische Mobilitätslösungen. Spezialisierte Hersteller wie HP Velotechnik feiern in den letzten Jahren wachsende Erfolge und haben sich längst aus der Nische herausentwickelt – ähnlich wie das Team von Trainer Ralf Rangnick.

Freisteller eines Cargobikes in der Seitenansicht.Italien: Stilprägende neue Generation?

Bei Italien denken viele Radfahrende an legendär schöne Rennräder. Der Markt schwächelt allerdings, was in den letzten Jahren auch auf den italienischen Fußball zutraf. Der Titelverteidiger vollführte eine Kehrtwende: Alte Traditionen werden gebrochen und man möchte in Zukunft einen neuen Stil prägen. Deshalb ist Italiens Fußball aktuell eher vergleichbar mit einem Utility-Bike. So werden kompakte Lastenräder wie die „CS“-Modelle der Firma Ca Go genannt. Man möchte den Markt revolutionieren und achtet dabei auf neue, praktische Lösungen. Aktuell sind beide Außenseiter, langfristig kann der Weg aber erfolgreich sein.

Mit dem Rad zum EM-Spiel:

Während der EM spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle. Die UEFA rät Fans, bei der Anreise möglichst auf Autos zu verzichten. Als Alternative bietet sich deshalb das Fahrrad an. In den verschiedenen Städten gibt es bewachte Fahrradparkplätze rund um die Stadien.

 

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