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Mobil bei jedem Wetter: So bleiben Radfahrer trocken
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Donnerstag, 31. März 2016

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Für Fahrradspaß gibt es keine Ausreden! Und sogar das wechselhafte Aprilwetter verliert seinen Schrecken, wenn man ein wenig vorbereitet ist. Tipps vom pressedienst-fahrrad.

[pd‑f/cg] Vieles spricht dafür, regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Zum einen gehört das Radfahren zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen; sich diese freudvolle Fortbewegung auch im Alltag zu gönnen, klingt also erst einmal verlockend. Dann verspricht das Radeln im Berufsverkehr einen echten Zeitvorteil: Im innerstädtischen Bereich auf Strecken um fünf Kilometer Länge ist man mit dem Auto in der Regel eher langsamer als per Fahrrad. Und nicht zuletzt sollte der Umwelt- und Gesundheitsaspekt einem zu denken geben.

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Schlechtes Wetter gibt es kaum

Auf jedes Argument für das „Berufsradeln“ scheint jedoch ein Einwand zu kommen. Besonders beliebt ist der Verweis auf die klimatischen Unwägbarkeiten. Angesichts der Tatsache, dass so ziemlich jeder Deutsche rund drei Viertel des Jahres übers Wetter zu schimpfen scheint, lässt sich gegen diese Haltung kaum ankommen.

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Es sei denn, man hat gute Argumente – so wie die Journalistin und Radverkehrsexpertin Andrea Reidl, die sich auf ihrer Webseite www.busy-streets.de unlängst mit diesem Phänomen befasst hat und überraschende Daten liefern kann. Zwei Münchener Dauerpendler haben nämlich eine Wetterstatistik geführt, die alle 252 Arbeitstage des Jahres 2015 abdeckt. Und siehe da: Niederschlag in irgendeiner Form gab es nur bei jeder zehnten Fahrt zum Job oder nach Hause. Gleichlautende Daten zitiert Reidl aus den – ebenfalls nicht gerade für permanenten Sonnenschein bekannten – Niederlanden. So stellt sich nur die Frage, wie man mit jenen zehn Prozent aller Pendelfahrten umgeht, auf denen es (zumindest zeitweise) nieselt, regnet, schneit oder sonstwie niederschlägt.

Schutz gegen Nässe von innen und außen

„Natürlich ist es erst einmal sinnvoll, den Oberkörper mit einer wasserdichten Funktionsjacke zu schützen“, erklärt Stephanie Herrling vom Bekleidungshersteller Vaude. „Da gibt es inzwischen Modelle wie unsere ‚Cyclist Jacket‘ (180 Euro, Anm. d. Red.), die modisches Design mit wetterfester und radspezifischer Funktion vereinen.“ Dazu gehören etwa eine längere Rückenpartie, die der gestreckten Haltung auf dem Rad entspricht, oder in den Ärmelbündchen verborgene Reflex-Prints, die bei Bedarf nach außen gewendet werden können, erklärt die Expertin. Untenrum kann man sich mit einer Regenhose und wasserdichten Überschuhen vor Regen und Spritzwasser schützen.

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Diese Kleidungsstücke fangen bereits einen Großteil der Unbill ab. Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht. „Wie man sich am besten vor Aprilwetter schützt, hat stark mit Faktoren wie der Strecke und der Fahrweise zu tun“, weiß Harald Troost vom niederländischen Radbauer Koga. „Wer weiter pendelt und dabei schneller fährt, ist mit richtiger Radsportbekleidung und Wechselsachen am Arbeitsplatz besser bedient als damit, über der Alltagskleidung einen Regenschutz zu tragen.“ Dabei, so der Experte, werde nämlich schnell das vermehrte Schwitzen zum Problem.

Was übrigens auch ein guter Grund sein kann, mit dem E‑Bike zu pendeln, findet Anja Knaus vom schweizerischen Pedelec-Hersteller Flyer. „Es gibt nun mal Berufsfelder, in denen Anzug oder Kostüm Pflicht sind. Wer darüber eine wetterfeste Jacke trägt, braucht sich auf dem E‑Bike weniger anzustrengen und kommt frisch im Büro an.“

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Ein Untersatz für jeden Einsatz

Ob E‑Bike oder herkömmliches Fahrrad: Ein zu jeder Jahreszeit genutztes Alltagsrad sollte wetterfest sein. Neben technischen Finessen wie einer gegenüber Witterungseinflüssen immunen Getriebeschaltung und einer gekapselten Kette oder gar einem Riemenantrieb gehören Schutzbleche dazu, wie sie etwa der Hersteller Winora am sportlichen Urban-Modell „Talparo“ (999 Euro) auf elegante Weise integriert. Anspruchsvolle Vielfahrer, die sich ein individuelles Alltagsrad zusammenstellen wollen, sollten neben den großen Fragen wie Schaltung und Sitzposition auch solche

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Aspekte bedenken, gibt Stefan Stiener von Velotraum zu bedenken: „Klar sind ‚nackte‘ Räder stylischer. Aber weniger Ausstattung bedeutet eben auch reduzierte Funktion.“ Ein zu berücksichtigender Faktor sei unter anderem die bevorzugte Transportmethode fürs Alltagsgepäck, das – egal ob am Träger oder im Rucksack – ebenfalls geschützt sein will: „Laptop, Dokumente oder Wechselwäsche müssen auch einen plötzlichen Regenguss überstehen“, sagt Peter Kühn vom Taschenspezialisten Ortlieb, der seine langjährige Erfahrung aus dem Trekking- und Tourenbereich auf die Bedürfnisse von Stadtradlern überträgt und vom Büroalltag bis zum Einkauf verschiedenste Lösungen bereithält.

Um Ross und Reiter regenfest zu machen, ist ansonsten eine Menge praktisches Zubehör erhältlich. Die Manufaktur Fahrer Berlin beispielsweise bietet mit dem „Latz“ (ab 9,90 Euro) einen zusätzlichen Spritzschutz fürs Schutzblech, der aufwirbelndes Wasser von den Schuhen fernhält. Eine Sattelhülle, wie sie neben den Berliner Accessoire-Spezialisten z. B. Selle Royal anbietet („Second Skin“, 9,90 Euro) ist ebenfalls nützlich, vor allem, wenn man ohne Regenhose aufs Rad steigt; beliebt sind darüber hinaus wind- und wasserdichte Helmüberzüge, die etwa Abus als Zubehör anbietet („Rain Cap“, 12,95 Euro).

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Wer vor der Arbeit noch die Kinder zur Kita bringt, kann das natürlich auch mit dem Fahrrad machen. Im Anhänger sitzt der Nachwuchs auch bei schlechtem Wetter gut geschützt und vor Fahrtwind sicher. Für richtig kräftigen Regen bietet etwa die Firma Croozer zusätzlich ein Verdeck an, das so ziemlich alles mitmacht (34,95 Euro). „Den meisten reicht aber schon das normale 2‑in-1-Verdeck mit leichtem Regen- und Insektenschutz. Das ‚Fliegengitter‘ sollte übrigens bei jeder Fahrt geschlossen sein – allein schon wegen aufwirbelnder Steinchen“, rät Anne Richarz von dem Kölner Hersteller. Muss das Gefährt für längere Zeit z. B. vor dem Kindergarten draußen geparkt werden, empfiehlt die Expertin eine Faltgarage, wie sie Croozer ebenfalls als Zubehör offeriert (49,95 Euro).

Alles zu viel Aufwand für jene zehn Prozent der Fahrten, auf denen mit Niederschlag zu rechnen ist? Eher nicht, findet Andrea Reidl, die auf das Radverkehrs-Monitoring der Stadt Rostock verweist. Dort sind seit über drei Jahren automatische Zählstellen im Einsatz und liefern ein exaktes, nicht von Befragungen abhängiges Bild der Fahrradnutzung. Es zeigt sich, dass der Radverkehr in Rostock von 2013 zu 2014 um sechs Prozent zugenommen hat, und zwar unabhängig von den Witterungsbedingungen. In den Vergleichszeiträumen stieg die Fahrradnutzung zum Teil auch bei stärkeren Niederschlägen. Das spricht dafür, dass sich die hier aufgeführten Schlechtwetter-Tipps durchaus in der Praxis bewähren.

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