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Detailaufnahme eines Fahrradreifens der Firma Schwalbe.

Nachhaltigkeit: Kreislaufwirtschaft in der Fahrradbranche
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Donnerstag, 22. Februar 2024

Immer mehr Unternehmen arbeiten an Lösungen, um nachhaltig und ressourcenschonend zu wirtschaften. Eine Kreislaufwirtschaft erreichen Hersteller durch den Einsatz biobasierter und recyclingfähiger Materialien, aber auch klimaneutraler Produktherstellung bis hin zu Reparaturdiensten.

Mit dem „Green Marathon“ (UVP: ab 30,90 Euro) bringt Reifenspezialist Schwalbe einen ersten Fahrradreifen in Serie, der aus gebrauchten Reifen hergestellt wird. Altreifen werden dafür in einem Pyrolyseverfahren in ihre Bestandteile zerlegt und der gewonnene Pyrolysekoks in neuen Reifen verwendet. Für den Wulstkerndraht nutzt Schwalbe recycelten Stahl und für den selbstentwickelten Pannenschutzgürtel recycelte Latexprodukte sowie fair produziertes Gummi. Außerdem bietet Schwalbe seit 2015 ein Fahrradschlauch-Recycling an. Hier wird der Hauptbestandteil Butyl wieder nutzbar gemacht und in neuen Schläuchen verwendet. Zudem bietet Schwalbe „Aerothan“-Schläuche (UVP: ab 27,90 Euro) aus TPU-Material an. Das Material ermöglicht leichtere Produkte, die dazu pannensicherer und ebenfalls zu 100 Prozent recyclebar sind. Produziert werden TPU-Schläuche in Deutschland. Ein Recycling-Kreislauf ist bei den jungen Produkten aufgrund der geringen Mengen noch nicht möglich. Das recycelte TPU wird daher für andere Produkte wiederverwertet. Dass das Thema auch bei anderen Herstellern auf Interesse stößt, zeigt die kleine Firma Eclipse. Sie produziert bereits seit 2011 Schläuche aus TPU, die ebenfalls zu 100 Prozent recyclebar sind. Ein Highlight unter den „Eclipse“-Schläuchen (UVP: ab 23,90 Euro) ist der „Road Ultra“, der laut Hersteller unter 20 Gramm wiegt.

Alte Reifen spielen auch bei vielen Produkten des Outdoor-Spezialisten Vaude eine Rolle. So zum Beispiel bei den Regenjacken „Comyou Pro“ (UVP: ab 220 Euro). Aus diesen (Auto)-Reifen wird ebenfalls im Pyrolyse-Verfahren, ein Rohstoff für das Polyamid-Garn gewonnen, aus dem wiederum die Jacken hergestellt werden. Das so in der Produktion eingesparte fossile Material wird gemäß Massebilanzverfahren ausgewiesen. So lassen sich laut Hersteller Abfallmengen und Energieaufwand reduzieren. In Bezug auf Nachhaltigkeit engagiert sich Vaude zudem mit einem Reparatur- und einem Mietservice, durch die sich Kleidung und Ausrüstungsgegenstände lange und punktiert nutzen lassen.

Doch recycelte Produkte sind mittlerweile auch am Fahrrad mehr und mehr zu finden. Zubehörhersteller NG Sports (Vertrieb über Cosmic Sports) beginnt, bei seinem Produktangebot verstärkt auf die Herstellung von nachhaltigen Materialien zu setzen. Die „ReCycle“-Kollektion umfasst dabei Produkte, an die man beim Thema Nachhaltigkeit im ersten Moment nicht denkt. So gehören Pedale aus recyceltem Kunststoff (UVP: 14,99 Euro), Lenkerband aus recycelten PET-Flaschen und Jute (UVP: 29,99 Euro), sowie Flaschenhalter aus verschiedenen recycelten Materialien (UVP: 9,99 Euro) zum Angebot. Nachhaltige Fahrradgriffe zeigt der Ergonomiespezialist Ergon mit seinen Mountainbike-Griffen „GXR Circular“ (UVP: 19,90 Euro). Für sie wird ausschließlich der selbst entwickelte, sogenannte Air Cell Rubber verwendet, der bei der Herstellung anderer GXR-Produkte übrigbleibt. Das Material verfügt über gute Dämpfungseigenschaften und ist sehr leicht. Die Herstellung findet in Deutschland statt.

Beim Berliner Unternehmen Fahrer Berlin, das Fahrrad- und E‑Bike-Zubehör produziert, gehört Wiederverwertung und Upcycling quasi zur Firmenphilosophie. Angefangen hat alles mit dem „Band“ (UVP: 14 Euro) – einem Hosenschutzband für Radfahrer:innen aus Lkw-Plane. Mittlerweile sind zahlreiche andere Produkte aus recycelten Materialien hinzugekommen, beispielsweise Display- und Akku-Schutz, Taschen und Schmutzfänger. In einer Zusammenarbeit mit Ortlieb verwendet Fahrer Berlin Produktionsreste des Taschenherstellers, um daraus Accessoires herzustellen. Ortlieb selbst ist ebenfalls dafür bekannt, nachhaltige Produkte in Deutschland zu fertigen, so zum Beispiel die klassischen, wasserdichten Hinterradtaschen „Backroller Plus“ (UVP: 110 Euro). Sie bestehen aus einem robusten Corduragewebe und sind frei von PVC. Ortlieb bietet zudem viele Ersatzteile und einen Reparaturservice an, um eine lange Nutzung der Produkte zu ermöglichen.

Pressemappe Fahrradfrühling 2024


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