Fahrrad und Ökologie: Schlaglichter aus der Branche
Donnerstag, 18. Juni 2015
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Wenn man nicht gerade zu Fuß geht, ist Fahrradfahren die ökologischste Art der Fortbewegung. Doch für die Herstellung von Fahrrädern und Zubehör werden unweigerlich Ressourcen und Energie verbraucht sowie bisweilen Schadstoffe freigesetzt. Einige Produzenten stellen sich dieser Verantwortung ganz bewusst und auch offensiv in der Öffentlichkeit. „Gut oder giftig?“, „sauber oder schmutzig?“ … die Sachlage ist leider nicht so einfach, sondern sehr komplex. Das zeigen die vom pressedienst-fahrrad recherchierten Beispiele.
Oft sieht man den Produkten allerdings gar nicht an, dass bei ihnen Wert auf Umweltverträglichkeit gelegt wird. Der Ausrüster Vaude beispielsweise gilt auf diesem Gebiet als ein Vorreiter der gesamten Outdoor-Branche und orientiert sich dabei an ökologischen wie an sozialen Kriterien. Von der größtmöglichen Vermeidung von Schadstoffen über eine klimaneutrale Produktion am
Der Zweck steht an vorderster Stelle
Ökologische Produkte wie die genannten Beispiele müssen kein Kompromiss sein, sondern können mit konventionell hergestellten mehr als mithalten. Sie müssen es sogar, denn wenn sie ihre Funktion nicht erfüllen, war die ganze Übung umsonst – „eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen“, wie Lars Hellsten von Pedro’s deutlich formuliert. Zudem habe man lernen müssen, dass selbst umweltfreundliche Produkte schädlich für den Menschen sein können, gesteht Hellsten ein. Der Schmiermittel- und Werkzeughersteller setzt daher auf einen Dreiklang, bei dem Umweltverträglichkeit nicht zulasten von Leistungsfähigkeit und Gesundheitsaspekten erkauft werden darf.
Gut gemacht ist immer richtig
So lobenswert der Verzicht auf vordergründig unökologische Materialien ist: Er ist keine notwendige Bedingung für die Nachhaltigkeit eines Produkts. Die Firma Ortlieb etwa, die ihre wasserdichten Fahrradtaschen zugunsten kurzer Transportwege und effizienter Qualitätssicherung komplett am fränkischen Firmenstandort fertigt, legt dabei höchstes Augenmerk auf Langlebigkeit. Das bedeutet in manchen Produktlinien, lieber verantwortungsvoll robuste Kunststoffe einzusetzen als weniger funktionelle und nicht zwangsläufig umweltfreundlicher erzeugte Naturmaterialien. Ersatzteile bleiben mindestens zehn Jahre nach Auslauf eines Artikels auf Lager, der hauseigene Reparaturservice rüstet zudem ältere Produkte auf aktuelle Technik um. „Nach 20 Jahren Einsatz zum ersten Mal zur Reparatur? Auch das erleben wir“, erklärt Pressesprecherin Christina Halasz nicht ohne Stolz.
Technik mit der Natur in Einklang bringen
Leuchtendes Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ist die Firma Chris King. Deren Werk in Portland bildet ein geschlossenes System, in dem verwendete Schmiermittel, Brauchwasser und Produktionsabfälle gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet werden. Die bestmögliche Ausnutzung von Tageslicht ersetzt künstliche Beleuchtung, geheizt wird mit Abwärme aus der Produktion. Gleichzeitig wird neben einem geringen Gewicht der Produkte Wert auf höchste Qualität gelegt. Das hat seinen Preis – der allerdings auch bezahlt wird, schließlich genießt die Lebensdauer der Steuerlager und Naben einen legendären Ruf.
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Der Pedelec-Pionier aus der Schweiz symbolisiert damit gleichzeitig, wie sehr es von der Betrachtungsweise abhängt, was gut für die Umwelt ist. Mit dem E‑Bike verbraucht jetzt zwar auch das Fahrrad künstlich erzeugte Energie, wenn dadurch jedoch das Auto häufiger stehenbleibt, fällt die Öko-Bilanz – ganz abgesehen davon, dass der Strom aus regenerativen Quellen stammen kann – in jedem Fall positiv aus. Übrigens geht es auch andersherum: Der Scheinwerfer „Luxos“ von Busch & Müller (mit USB-Lademöglichkeit 189 Euro) verwandelt nebenher Muskelkraft in Energie für alle möglichen Geräte und spart damit nicht nur „schmutzigen“ Strom, sondern erlaubt – z. B. auf Radreisen – den Einsatz von Akkus, wo sonst auf Einwegbatterien zurückgegriffen werden müsste.
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